Angst vor neuem Feuerteufel auf Sylt
Geht erneut ein Feuerteufel auf Sylt um? Gerade erst wurde ein Serienbrandstifter auf Sylt verurteilt, jetzt gibt es wieder eine Brandserie im Ort Morsum.
Auf der Nordseeinsel Sylt herrscht Angst vor einem neuen Feuerteufel. Dabei ist erst vor Kurzem ein anderer verurteilt worden.
Vor gut drei Wochen erst ist der Feuerteufel von Sylt verurteilt und dann in eine Psychiatrie eingewiesen worden. Die Erinnerungen an die Brände auf der Lieblingsinsel der Reichen sind noch frisch, die der Brandstifter im Sommer 2010 legte. Die Einwohner und Urlauber der Insel atmeten auf, als er endlich geschnappt wurde. Jetzt gibt es erneut eine Serie von Bränden auf Sylt. Vier Feuer brachen in den Monaten Februar und März in dem kleinen Ort Morsum im Osten der Insel aus, drei davon an einem einzigen Tag. Dreimal handelte es sich definitiv Brandstiftung, im vierten Fall deutet auch einiges auf Brandstiftung hin. Insgesamt entstand ein Schaden von etwa 800.000 Euro. Hat der "Feuerteufel" einen Nachahmer gefunden?
Brandserie auf Sylt - Angst vor neuem Feuerteufel
Die Polizei befrage derzeit Zeugen, sagte ein Sprecher der Polizei in Husum. Vergangene Woche hatten Brennmittelspürhunde bei Untersuchungen am jüngsten Brandort angeschlagen. Die Ergebnisse des LKA deuteten auf Brandmittelbeschleuniger hin.
Die Einwohner von Morsum seien "sehr verunsichert, aber auch sehr wachsam", beschreibt die Sylter Bürgermeisterin Petra Reiber am Freitag die Situation. Die Dorfbewohner schieben demnach nachts eine Art Wachdienst, um auf ihr Eigentum aufzupassen. Nachbarschaftshilfe werde groß geschrieben: "Das ist ein Ort mit einem absolut intakten Dorfleben", sagt Reiber. Einen Imageschaden für die "Insel der Reichen und Schönen" sieht sie nicht. Im letzten Jahr habe sich die Brandserie nicht negativ auf den Tourismus ausgewirkt.
Noch keine Auswirkungen auf den Tourismus
Auch bei der Tourist-Information in Morsum keine besorgten Mienen. Noch hätten keine besorgten Urlauber nach den Bränden gefragt, auch Stornierungen deswegen gebe es nicht, sagt eine Mitarbeiterin.
Nadja Lauritzen vermittelt Ferienhäuser in Morsum - eines davon in unmittelbarer Nähe des Hauses, das zuletzt brannte und völlig zerstört wurde. Lauritzen kennt den Besitzer. "Das ist ein eingesessener alter Bekannter, sehr beliebt im Ort." Die Kinder des Mannes seien dort aufgewachsen, viele Erinnerungen seien nun mitverbrannt. Auch wenn anders als 2010 kein Mensch verletzt wurde - "das ist ein menschlicher Schaden", findet Lauritzen. Ihr Mann ist Feuerwehrmann, war beim Einsatz dabei. "In Morsum ist man nicht wirklich entspannt", sagt sie.
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