59 verwahrloste Katzen aus Wohnung in Düsseldorf befreit
In Düsseldorf wurden 59 Katzen aus einer Wohnung befreit, die verwahrlost und krank waren. Immer wieder kommt es zu Fällen von "Animal Hoarding".
Eine Frau in Düsseldorf hielt 59 Katzen und ließ sie dabei verwahrlosen, wie RP-Online berichtet. Sie lebten demnach auf einer Wohnfläche von rund 70 Quadratmetern. Einen richtigen Auslauf hatten sie dabei nicht - nur auf eine gesicherte Terrasse konnten sie gelangen.
Die Katzen sind völlig verwahrlost und zum Teil sehr krank, sagte das Düsseldorfer Tierheim RP-Online. Die Tiere werden nun versorgt - es sei aber unklar, ob alle überleben werden. Das Tierheim hat die Katzen auch sterilisiert. Bisher konnten sie sich unkontrolliert vermehren, weswegen es auch Inzuchtfälle mit den negativen Folgen gibt.
Diese krankhafte Hortung von Tieren wird als "Animal Hoarding" bezeichnet. Psychologisch ähnelt es dem sogenannten Messie-Syndrom, bei dem Menschen sich nicht von Gegenständen trennen können. Oft geht es mit Zwangsstörungen oder ADHS einher. Die Betroffene haben Organisationsprobleme und leiden oft unter sozialer Inkompetenz. Beim "Animal Hoarding" sind tragischerweise Tiere davon betroffen.
Animal Hoarding: Wenn Katzen, Hunde oder Kaninchen verwahrlosen
Immer wieder gibt es Fälle von "Animal Hoarding". Erst im Sommer sorgte ein Fall aus Nürnberg für Aufsehen: Dort wurde eine 78-Jährige tot in ihrer Wohnung gefunden - zwischen rund 80 Tierkadavern. Bei den toten Tieren handelte es sich vor allem um Kaninchen.
Einsatzkräfte konnten sich in der Wohnung nur in Schutzanzügen bewegen. Von einigen Tieren fanden sie nur noch Skelette. 20 Kaninchen und zwei Tauben konnten noch lebend gerettet werden - sie befanden sich allerdings in einem katastrophalen Zustand.
Die 78-Jährige war laut Tierschutzverein schon vorher dafür bekannt, Tiere "zu sammeln". Es sei aber schwer gewesen gegen das "Animal Hoarding" vorzugehen. Tierschutzverein und Ordnungsamt hatten in den Monaten vor dem Fund nach eigenen Angaben keine Chance, in das Gebäude zu gelangen. AZ, dpa
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