"Anne Will": Gäste zum Thema "Mächtig ohnmächtig" am 3. Dezember
Bei "Anne Will" am 3. Dezember 2017 haben die Gäste über das Thema "Mächtig ohnmächtig - wie geschwächt ist Angela Merkel?" diskutiert. Wer war mit dabei?
Angela Merkel: Sie ist laut dem US-amerikanischen Forbes-Magazin die „mächtigste Frau der Welt“. Die New York Times nannte sie die „letzte Verteidigerin des freien Westens“. Doch aktuell titelt der Spiegel: "Verlierer an die Macht" und zeigt Merkel als angeschlagene Boxerin neben einem ebenfalls ramponierten Martin Schulz. Schwindet Angela Merkels Führungsstärke? Das schlechte Bundestagswahlergebnis, gescheiterte Jamaika-Verhandlungen und die bisher erfolglose Regierungsbildung zehren an der Kanzlerin.
Die Gäste der Talkshow "Anne Will" werden über diese Fragen diskutieren und ihre Einschätzungen zu der künftigen Regierung abgeben. Aber wer war bei der Diskussion in der ARD mit dabei? Hier erfahren Sie die Gäste.
"Anne Will" am 3. Dezember mit diesen Gästen
Ursula von der Leyen (CDU): Bundesministerin der Verteidigung
Carsten Schneider (SPD): Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Bundestagsfraktion
Viviane Reding: Europaabgeordnete und ehemalige Vizepräsidentin der Europäischen Kommission
Wolfgang Merkel: Politikwissenschaftler
Bernd Ulrich: Stellvertretender Chefredakteur Die Zeit
In der Diskussion bei "Anne Will" wurde schnell klar: Angela Merkels Position ist schwach. Ursula von der Leyen sprach zwar von Ruhe, Stärke und Sicherheit der Kanzlerin, Viviane Reding redete sich aber bei dem Versuch, diese Ansicht zu unterstützen, um Kopf und Kragen. Wolfgang Merkel betonte angesichts des Debakels um Christian Schmidt: "Führungsstärke wäre gewesen, wenn die Kanzlerin den Mann entlassen hätte. Das kann sie nicht, und das zeigt die Erosion ihrer Macht." Reding stimmte zu - schließlich müsse man sich wenigstens auf deutsche Partner verlassen können.
Bernd Ulrich will die politische Situation in Deutschland bei "Anne Will" eher im Gesamtzusammenhang der Weltpolitik sehen. Nicht nur die "Ära Merkel" sei passé, auch die Dominanz der USA, ja, des ganzen Westens sei beendet. Das Zittern der Parteien, so Ulrich, zeige nur an, wie unsicher die Zukunft geworden sei. Carsten Schneider und Wolfgang Merkel erachten diesen Rahmen für zu groß, allerdings stimmt Merkel zu, dass sich die Situation der Parteien historisch verändert habe: Es werde wohl keine Partei mehr geben, die 40 Prozent mehr erreichen könne.
Das ist die Talkshow "Anne Will"
"Anne Will" ist bereits seit 2007 in der ARD zu sehen. Zwischenzeitig hatte die Talkshow ihren Sendeplatz am Sonntagabend an Günther Jauch verloren. Ende 2015 erhielt sie ihn aber zurück.
Die 51-jährige Anne Will studierte Geschichte, Politologie und Anglistik in Köln und Berlin. 1999 moderierte sie als erste Frau die ARD-Sportschau. Von 2001 bis 2007 gehörte sie zum Team der Tagesthemen - bis sie dann ihre eigene Talkshow bekam, die sich in zehn Jahren zu einer festen Größe entwickelt hat. AZ
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