Kein Job, weil zu dick: Bewerberin klagt
Eine 42-jährige Frau hat sich um einen Führungsposten beworben. Angeblich wurde sie abgelehnt, weil sie zu dick sei. Nun klagt die Frau und verlangt eine hohe Entschädigungssumme.
Weil sie von einem Arbeitgeber als angeblich zu dick abgelehnt wurde, ist eine 42 Jahre alte Frau in Darmstadt vors Arbeitsgericht gezogen. Sie hat den Arbeitnehmer verklagt. Die Frau hatte sich für einen Führungsposten beworben, wurde aber offenbar wegen ihrer Körperfülle nicht genommen. Die Klägerin fordert nun 30.000 Entschädigung.
Zu dick für Job? Frau verklagt Arbeitgeber
Der Anwalt der 42-Jährigen, Klaus Michael Alenfelder, ist überzeugt, dass die Ablehnung gegen das Gleichbehandlungsgesetz verstößt. Seine Mandantin habe die Kleidergröße 42. Der Prozess ist am Donnerstag (11.45 Uhr) angesetzt. Ein Gütetermin war gescheitert. Die Klägerin wird vor Gericht erwartet. Die Frau hatte sich im vergangenen Jahr bei einer Organisation aus dem Gesundheitsbereich beworben, wurde nach einem Vorstellungsgespräch dann aber nicht genommen.
Klägerin fühlt sich wegen Körpergewichts diskriminiert
Diskriminierungen bei der Stellenbesetzung sollen durch anonymisierte Bewerbungen ohne Angabe des Namens, Alters und Geschlechts zwar verhindert werden. Trotzdem werden vor allem übergewichtige Menschen nach Ansicht des Vereins Dicke bei der Jobsuche benachteiligt. "Die soziale Stigmatisierung bei der Arbeitssuche ist gegeben, aber sie ist schwer nachzuweisen", sagte die Vereinsvorsitzende Gisela Enders im dpa-Interview. "Meistens werden Menschen ja allein schon wegen ihres Fotos aussortiert." Bei anonymen Bewerbungen sei das nicht anders, da finde "die Aussortierung mit dem Auge" nach dem Bewerbungsgespräch statt.
Nicht nur aus diesem Grund begrüßt der Verein einen anstehenden Prozess in Darmstadt um eine erfolglose Bewerberin, die sich wegen ihres Körpergewichts diskriminiert fühlt. dpa/AZ
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