Auch in Deutschland zu spüren: Erdbeben der Stärke 6,4 erschüttert Kroatien
In schweres Erdbeben hat die Stadt Petrijna in Kroatien erschüttert, mindestens ein Kind starb. Das Beben war in in zahlreichen europäischen Ländern zu spüren.
Ein schweres Erdbeben hat am Dienstag Kroatien erschüttert. Kroatische Medien berichteten von schweren Schäden und mindestens einem getöteten Kind in der Kleinstadt Petrinja, 45 Kilometer südöstlich von der kroatischen Hauptstadt Zagreb. Das Zentrum von Petrinja liege praktisch in Trümmern, hieß es. Schwere Beschädigungen wurden auch aus Zagreb gemeldet.
Bilder in kroatischen Medien zeigten eingestürzte Häuser in Petrinja und Feuerwehren, die nach Verschütteten suchen. Ein Kind sei von Trümmern erschlagen worden, berichtete das Portal jutarnji.hr. Die Krankenhäuser in Petrinja und der nahen Kreishauptstadt Sisak wurden den Berichten zufolge schwer beschädigt.
Erdbeben in Kroatien auch in Österreich und Deutschland zu spüren
Das European-Mediterranean Seismological Centre (EMSC) gab die Stärke des Erdbebens mit 6,4 an. Das Beben war in ganz Kroatien, aber auch in Österreich, Italien, Slowenien und Bosnien-Herzegowina sowie in Ungarn zu spüren. In der Nähe der ungarischen Stadt Pécs im Kreis Nagyatád sprachen Einwohner unserer Redaktion gegenüber von einer derart starken Erschütterung, dass Küchenschränke aus der Verankerung gerissen wurden. Dem Portal Erdbebennews.de zufolge seien Ausläufer sogar im Süden von Bayern sowie in Teilen Baden-Württembergs und Sachsens zu spüren gewesen. In Österreich waren vor allem die Gebiete um Graz und Villach von dem Beben betroffen. Ein Einwohner von Graz berichtete unserer Redaktion von wackelnden Wänden in seiner Wohnung.
Auch in der Slowakei war das Beben zu spüren. Bei der Polizei seien mehrere Notrufe besorgter Bürger eingegangen, teilte ein Sprecher am Dienstag in Bratislava mit. Sachschäden oder Verletzte seien nicht gemeldet worden. Beim Geologischen Institut der slowakischen Akademie der Wissenschaften gingen mehr als 50 Erfahrungsberichte aus dem ganzen Land ein.
Ein 12-stöckiger Plattenbau habe gebebt, berichtete eine Frau aus Bratislava nach Angaben der Agentur TASR. Die slowakische Hauptstadt ist knapp 300 Kilometer von Zagreb entfernt.
Zwei Erdbeben in Kroatien innerhalb von 30 Stunden
Slowenien schaltete wegen des Bebens das Atomkraftwerk Krsko ab, meldete die slowenische Nachrichtenagentur STA. Es liegt unmittelbar an der Grenze zu Kroatien. Eine Abschaltung sei in solchen Situationen ein Standardvorgang, hieß es.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat Kroatien Hife zugesagt. "Wir sind bereit zu unterstützen", schrieb sie nach einem Gespräch mit Ministerpräsident Andrej Plenkovic auf Twitter. Sie habe den für humanitäre Hilfe zuständigen Kommissar Janez Lenarcic gebeten, so bald wie möglich ins Erdbebengebiet zu reisen. "Wir stehen an der Seite Kroatiens", betonte von der Leyen.
Es war das zweite Beben in Kroatien innerhalb von 30 Stunden. Am Montag waren im selben Gebiet Erdstöße der Stärke 5,2 und 5,0 verzeichnet worden. Im März hatte ein Erdbeben der Stärke 5,4 in Zagreb große Schäden angerichtet. Eine Jugendliche war gestorben, mehr als zwei Dutzend Menschen waren verletzt worden. (ida/dpa)
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