Aus "Spaß" Blutbad angekündigt
Ein 21-Jähriger hat am Donnerstagabend aus "Spaß" einen Amoklauf in einem Internetchat angekündigt. Jetzt wurde er festgenommen.
Soltau (AZ) - Zwei Tage nach dem Amoklauf von Winnenden hat die Polizei im niedersächsischen Schneverdingen am Freitagmorgen einen 21-jährigen Trittbrettfahrer festgenommen.
Dieser hatte am Vorabend in einem Internetchat einen Amoklauf an einer Schule angedroht, wie ein Polizeisprecher in Soltau mitteilte. Zusammen mit Freunden habe er sich "nur einen Spaß" machen wollen, gab der Mann demnach bei seiner Festnahme an.
Ein 16-jähriger Schüler aus Würzburg hatte die Polizei am Donnerstagabend auf die Drohung in einem Chatroom aufmerksam gemacht. Der Junge hatte mehrere Einträge gefunden, in denen ein Nutzer für Freitag unter anderem ankündigte: "Ich habe eine Waffe und werde alle töten." Die Ermittlungen der Würzburger Polizei führten schnell zum Computer des 21-Jährigen aus Schneverdingen.
Obwohl es eine Schule mit dem in der Drohung genannten Namen weder in Schneverdingen noch im Kreis Soltau-Fallingbostel gebe, hätten die Ermittler die Ernsthaftigkeit der Einträge nicht ausschließen können, teilte die Polizei mit. Gemeinsam mit Spezialkräften aus Hannover drangen die Beamten daher am frühen Morgen in die Wohnung des 21-Jährigen ein und nahmen ihn vorläufig fest.
Gegen den Trittbrettfahrer wurde ein Strafverfahren wegen der Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten eingeleitet. In solchen Fällen droht dem Täter eine bis zu dreijährige Haftstrafe oder eine Geldstrafe. Daneben werde der 21-Jährige auch die Kosten des Einsatzes der insgesamt 40 Polizisten tragen müssen, sagte der Sprecher. Auf den Schulbetrieb in Schneverdingen und Umgebung blieb die Amokdrohung ohne Auswirkungen.
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