45.000 Flüchtlinge arbeiten für Hungerlöhne in Apulien. Sie leben in Barackensiedlungen, die zum Teil die Mafia beherrscht. Nun werden die Camps geräumt.
Der junge Mann mit Baseballkappe und Adiletten sitzt auf seinem grünen Fahrrad und blickt in Richtung Osten. Man hört die Dieselmotoren der Schaufelbagger, die hinter den Baracken angerollt kommen. Polizisten mit Schlagstöcken und Schutzschilden bahnen ihnen den Weg. Zwei Männer mit weißen Helmen von der Stromversorgungsgesellschaft kappen die Stromleitungen, die wie dicke Urwald-Lianen von Hütte zu Hütte hängen. Feuerwehrleute mit Brecheisen und Motorsäge klopfen an den Hütten an, um die Schlafenden vor der Räumung zu warnen.
Der Mann aus Gambia will seinen Namen nicht nennen, nennen wir ihn Ibrahim. Ibrahim hat Traurigkeit in seinen dunklen Augen. „Wenn sie meine Hütte auch kaputt machen, wo soll ich dann hin?“, fragt er. Am Bahnhof von Foggia schlafen? Nach Neapel gehen, nach Rom, nach Frankreich oder Spanien, vielleicht zurück nach Afrika? Ibrahim, man sieht es ihm an, hat keine Ahnung, was er machen soll. Jetzt bricht sich Hass in ihm Bahn. Es gebe doch auch Europäer, die in Afrika arbeiteten. „Wenn die Italiener das hier mit uns machen, gehe ich zurück nach Afrika und töte sie“, sagt Ibrahim.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.