Paketbomben-Prozess: Gutachter entlastet Angeklagten
Plus Steckt ein 66-jähriger Rentner hinter einer Serie von Paketbomben? Die Staatsanwaltschaft ist davon überzeugt. Ein Gutachten der Verteidigung soll das Gegenteil beweisen.
Wer hat denn nun am 15. Februar die Postfiliale in der Ulmer Rosengasse betreten und die explosiven Päckchen an drei Lebensmittelkonzerne aufgegeben? Der bisherige Prozessverlauf am Heidelberger Landgericht nährt Zweifel, dass es sich bei dem vermummten Mann um den angeklagten Rentner aus Ulm handelte. Auch der Anthropologie-Professor Wilhelm Rösing entlastet ihn am Freitag. Für sein Gutachten hat er zwei Aufnahmen von Überwachungskameras miteinander verglichen: Die eine zeigt den Paketbomber in der Post-Zweigstelle nahe des Münsters, die andere den Angeklagten in der DHL-Zweigstelle im Stadtteil Wiblingen, wo er auch wohnt.
Gutachter sieht nur Parallelen beim Bauchansatz
Rösings Fazit: „Beide sind höchstwahrscheinlich nicht identisch.“ Das, obwohl nur die Hälfte seiner 16 Unterscheidungskriterien „einigermaßen sicher“ seien, wie der Sachverständige einräumt, und viele seiner Erkenntnisse auf subjektiven Erfahrungen beruhten. Manche seiner Kollegen trauten sich deshalb in ähnlichen Fällen nicht, eine Einschätzung abzugeben. Was die Untersuchung besonders schwierig machte: Der Paketbomber trug Brille, einen Schal, eine Schiebermütze und eine FFP2-Maske, die Mund und Nase verdeckte. In der Filiale war es dunkel, die Videoaufzeichnungen sind unscharf.
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