
Messerattacke am Alexanderplatz: Angeklagter beteuert seine Unschuld

Am Berliner Alexanderplatz kommt es immer wieder zu Gewalt. Ein beinahe tödlicher Angriff auf einen 22-Jährigen nach einem Streit zwischen zwei Gruppen beschäftigt nun die Richter.
Der Angriff erfolgte aus einer Gruppe von etwa zehn Männern heraus: Ein 22-Jähriger soll am Alexanderplatz in Berlin nach einer Streiterei einen gleichaltrigen Kontrahenten durch Messerstiche beinahe getötet haben. Vor dem Landgericht wies der Angeklagte den Vorwurf des versuchten Mordes zurück. "Ich war es nicht, der die Tat begangen hat", sagte er zu Prozessbeginn am Mittwoch und verweigerte weitere Angaben.
Das Opfer und der mutmaßliche Täter waren am 12. November 2015 den Ermittlungen zufolge in unterschiedlichen Gruppen unterwegs. Gegen 22 Uhr soll es vor einem Hotel am Alexanderplatz zu einem verbalen Streit gekommen sein. Laut Anklage soll der Verdächtige daraufhin zielgerichtet seinen Gegenüber attackiert haben - mit den Worten "Ich werde dich durchlöchern". Heimtückisch habe er mit einem 30 Zentimeter langen Messer mehrfach auf den Mann eingestochen.
Dieser erlitt tiefe Verletzungen am Hals und im Bereich des Herzens. Zeugen hätten sich eingemischt und den mutmaßlichen Angreifer stoppen können, heißt es in der Anklage. Dieser sei schließlich wie seine Begleiter geflohen.
Warum kam es zum Streit?
Der Angeklagte wurde im Februar verhaftet. Der Schwerverletzte soll zuvor der Polizei mitgeteilt haben, dass er den mutmaßlichen Täter in einem sozialen Netzwerk erkannt habe. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ist bislang nicht bekannt, warum es zum Streit kam. Das Opfer soll an einem der nächsten Prozesstage befragt werden.
Der Alexanderplatz zählt zu Berlins Brennpunkten. Immer wieder kommt es hier zu Gewaltdelikten wie Körperverletzungen, Raubüberfällen und Bedrohungen. 597 Gewalttaten waren es nach offiziellen Angaben im Jahr 2015 - obwohl die Polizei ihre Präsenz am Alexanderplatz seit dem tödlichen Angriff auf den 20-jährigen Jonny K. im Oktober 2012 verstärkt hat. dpa
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