126 Dollar: Kevin Spaceys neuer Film floppt in den Kinos
Nach den Belästigungs-Vorwürfen strafen die Amerikaner den einstigen Star mit Missachtung. „Billionaire Boys Club“ spielte bisher nur 126 Dollar ein.
Zum ersten Mal seit Monaten taucht Kevin Spacey nicht wegen der Belästigungs-Vorwürfe gegen ihn in der Öffentlichkeit auf, sondern als Künstler. Am vergangenen Freitag kam „Billionaire Boys Club“ in die US-amerikanischen Kinos, ein Film über ein paar reiche Typen, die mit Betrügereien ihren Wohlstand mehren und die Menschen in ihrem Umfeld in tödliche Gefahr bringen.
Doch eigentlich ist es egal, worum es geht, viel mehr sagen die Reaktion auf den Film aus. Sage und schreibe 126 Dollar, umgerechnet 109 Euro, spielte „Billionaire Boys Club“ am ersten Tag in ganz Nordamerika ein. Das heißt: Im Schnitt wurden pro Kino zwei Karten für den Film verkauft. Denn wie der Hollywood Reporter berichtet, läuft die Filmbiografie nur in zehn Kinos im ganzen Land. Spacey spielt darin den verschwenderischen Ron Levin, eine Nebenrolle. Gedreht wurde vor zweieinhalb Jahren – weit bevor mehrere Männer den Hollywood-Star beschuldigten, sie sexuell angegangen zu haben, auf Partys, im Theater oder bei der Produktion des Serienhits „House of Cards“.
Kevin Spacey ist nach Skandal abgetaucht
Das Branchenmagazin mutmaßt, dass der Film es schwer haben könnte, am Premierenwochenende die 1000-Dollar-Marke zu reißen. Zum Vergleich: Spaceys Kinohits wie „American Beauty“ oder „Männer, die auf Ziegen starren“ erzielten in den ersten drei Tagen Erlöse im zweistelligen Millionenbereich.
Seine Landsleute lassen Spacey links liegen – und auch der 59-Jährige selbst will offenbar keine Öffentlichkeit mehr. Wie der Spiegel in einer ausführlichen Recherche berichtet, ist er komplett abgetaucht. Nicht einmal manche Freunde wissen, wohin er sich zurückgezogen hat. Seine Serienpartnerin Robin Wright, die in „House of Cards“ jahrelang an seiner Seite gespielt hatte, sagt, sie habe Spacey seit zehn Monaten nicht gesprochen und dass sie – selbst wenn sie es wollte – auch nicht wisse, wie sie ihn erreichen könne.
Auf Spaceys Twitter-Profil gibt es seit Herbst 2017 keinen neuen Eintrag – genauer gesagt seit dem 29. Oktober. Es ist der Tag, an dem der öffentlich an den Pranger gestellte Schauspieler sich schriftlich bei Anthony Rapp entschuldigte – dem Mann, der ihn als erstes der sexuellen Belästigung bezichtigt hatte. Spacey schreibt in dem Betrag, er erinnere sich an nichts. Das Kinopublikum will offensichtlich nicht mehr an ihn erinnert werden.
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