Bizarrer Streit: Sollten Schnappschildkröten hingerichtet werden?
Schnappschildkröte Lotti trieb angeblich vor einigen Jahren im Allgäu ihr Unwesen. Warum es nun in Nordrhein-Westfalen Zoff wegen zwei Artgenossen gibt.
Lotti zu treffen, ist ein bisschen wie Lotto zu spielen. Es mag schon sein, dass die Schnappschildkröte noch irgendwo im Morast herumkriecht – aber da seit Jahren jede Spur von ihr fehlt, ist die Chance, einen Blick auf das Tierchen zu erhaschen, das im Sommer 2013 in einem Allgäuer See einem Buben in die Achillessehne gebissen haben soll, doch eher gering. Vielleicht sogar noch viel geringer, als den 6-aus-49-Jackpot zu knacken – denn einen Beweis, dass Lotti tatsächlich existiert hat, den gibt es bis heute nicht.
Tierschützer kritisieren Jagd auf Schnappschildkröten
Viel realer ist da schon die Geschichte aus dem Kreis Viersen in Nordrhein-Westfalen. Dort hat sich an einem See eine ganze Population Schnappschildkröten ausgebreitet – Medienberichten zufolge bemüht sich die Region schon länger darum, die Verbreitung der eingeschleppten Tiere zu stoppen. Und genau deshalb gibt es nun Zoff.
Zwei Tierschützer haben den Kreis angezeigt. Und das Vokabular ist durchaus deftig. Von „brachialen Wildwest-Methoden“ ist da die Rede, oder von einer „Hinrichtung“. Der Vorwurf: Ein Mitarbeiter des Kreises hätte bei einem Sachverständigen zwei Schnappschildkröten, die am See eingesammelt worden seien, abgeholt, um sie mit einem Schuss exekutieren zu lassen.
Schildkröten-Streit in Viersen: Kreis dementiert Hinrichtung der Tiere
Der Kreis indes dementiert das. Die Tiere seien, so schreibt es die Rheinische Post, bei einer Privatperson abgeholt worden, weil die Haltung nicht erlaubt sei. Die Schildkröten sollen in einer Einrichtung aufgenommen werden – man wird sie also immer im Auge haben.
Ganz im Gegensatz zu Lotti, die sich rargemacht hat. Immer wieder gab es zwar Menschen, die behaupteten, sie gesehen zu haben – aber ganz ehrlich: Bevor sie auf Lotti warten, spielen Sie vielleicht doch lieber Lotto.
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