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Festspiele
02.08.2007

Brauchen Sie 'ne Karte für Bayreuth?

Verinnerlicht haben wir aus dem Wirtschaftsteil die schnöde Marktregel, dass Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen. Was aber, wenn die Nachfrage riesig ist und der Preis fix? Steigt dann das Angebot?

Von Rüdiger Heinze

Bayreuth/Salzburg. Verinnerlicht haben wir aus dem Wirtschaftsteil dieser Zeitung die schnöde Marktregel, dass Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen. Was aber, wenn die Nachfrage riesig ist und der Preis fix? Steigt dann das Angebot?

Rund 460 500 Karten zwischen 13 und 208 Euro hätten heuer die Bayreuther Festspiele an die Frau und an den Mann bringen können - allein: Bei 28 Aufführungen bleibt halt nur Raum für knapp 54 000 Hörer. Der größte Teil der Interessenten ging leer aus - und muss warten, bis er bei insistierender Kartenbestellung jeweils im Herbst rein rechnerisch alle zehn Jahre an die Reihe kommt. Das verlangt Disziplin, ist bürokratisch und entmutigend.

Die anderen sind immer schneller oder beziehungsreicher

Nicht ganz so zermürbend geht's bei den Salzburger Festspielen zu, auch deswegen, weil hier die Preise knackiger sind: bis 360 Euro auf den besten Plätzen. Aber mehrfach überbuchte Vorstellungen gibt es auch hier, etwa Opern-Premieren, Solo-Abende berühmter Musiker - oder wenn die heilige Anna N. mitmischt. Dann drehen alle durch, und wo viele hinwollen, drängen erfahrungsgemäß noch weitere hinzu. Die Lawine rollt; der Hype ist da.

Die Netrebko sollte heuer im Salzburger Dom für bis zu 250 Euro Stücke von Giovanni Battista Pergolesi singen - kein Hauptmeister der Musikgeschichte -, doch die Diözese begrenzte das Platzangebot, und nun findet der Sakral-Event nicht auf harten Bänken, sondern im Festspielhaus vor zusätzlichen, überdies gepolsterten Sitzen statt.

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Freilich, das Grundproblem bleibt: Man möchte sich was gönnen, möchte einmal Musik - und zwar am Premierenabend - dort hören, wo nicht nur mit Wasser gekocht wird. Aber man erhält keine Chance. Die anderen sind immer schneller, geschickter oder beziehungsreicher. Aus dieser Situation soll Ihnen herausgeholfen werden. Wir unterbreiten diverse Vorschläge zu Seitenwegen auf den Grünen Hügel und an den Kunst-Nabel von Salzburg.

Für dramatisch Veranlagte Heuer, bei der Bayreuther "Meistersinger"-Premiere, saß Stunden bevor die Abendkasse öffnete, ein Japaner auf einem Klappstühlchen in vorderster Position. Der Geduldige hatte so schlechte Karten nicht auf seinem Weg zum Eintrittsbillett für die Weihestätte: Bei 1974 Plätzen im Festspielhaus wird schon einmal eine storniert wegen plötzlicher Übelkeit oder Stau auf der Autobahn. Gilt auch für Salzburg.

Für Großzügige Wo die Nachfrage das Angebot übersteigt, entsteht ein Sekundär-Markt; manche nehmen auch das hässliche Wort vom "Schwarzmarkt" in den Mund. Alljährlich im Frühling erscheinen in diversen Zeitungen Deutschlands Kleinanzeigen, mit Hilfe derer Karten gesucht werden - zum Dreifachen des aufgedruckten Preises. Was nicht alle wissen: Der Mann, der dahintersteckt, kauft nicht nur, sondern verkauft auch. Sie müssen nur entsprechend löhnen. 2005, bei Salzburgs "Traviata" mit Anna Netrebko, ging's bis dekadente 3000 Euro hoch. Sie können auch mal im Internet unter "ticketpool" nach Bayreuther Karten schauen: knapp 1000 Euro pro Platz. Auch nicht von schlechten Eltern. Auch die ersten Hotels am Platze haben mitunter Ass-Karten in der Hinterhand.

Für Vereinsmeier Seine Chancen auf Karten erhöht man erheblich, wenn man als Förderer den "Freunden der Salzburger Festspiele" beitritt (Jahresgebühr: 1000 Euro) oder den "Freunden Bayreuths" (205 ¤).

Für Hilfsbereite Wo viele Menschen versammelt, braucht's Hilfsorganisationen: Rotes Kreuz, Feuerwehr, Notärzte. Greifen Sie sozial ein und opfern Sie sich für Überstunden im Festspielhaus.

Für Fleißige Absolvieren Sie ein Musikstudium. Geht immer noch schneller als der Prozess über die normale Bayreuther Kartenbestellung mit Wartezeit. Werden Sie Dirigent, Solist, Chorist, Orchestermusiker. Womöglich reißt man sich dann sogar um Sie. Parallel eröffnet sich auch die Laufbahn eines Musikkritikers - wobei man sich darauf einrichten muss, dass man über Jahrzehnte hinweg alles falsch anpackt. Gemeine Menschen nennen den Kritiker den Eunuchen der Tonkunst: Er macht's nicht, weiß aber, wie's geht. Dagegen ist zu halten: Auch der Nervenarzt muss, bevor er die Approbation erhält, nicht unbedingt zu heiß gebadet worden sein. Auf jeden Fall gilt: Dösen darf man als Rezensent nicht - und umgehend schreiben muss man hinterher auch.

Für Freunde des Marsches durch die Institutionen Werden Sie Gewerkschafter im Deutschen Gewerkschaftsbund oder werden Sie Politiker - und machen sich verdient. Dann haben Sie entweder Chancen auf die zwei geschlossenen - und kostengünstigeren - Gewerkschaftsvorstellungen in Bayreuth oder auf Ehrenplätze. Nachteil: Der Weg zu Politiker-Ehrenplätzen in den Zentren der abendländischen Hochglanzkultur führt in aller Regel über markige Wahlkampfreden in Bierzelten. Vor das Feine stellt der liebe Gott eben das Grobe.

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