Buch von toter Richterin: Kriminelle arabische Clans
Berlin (dpa) - Nach Einschätzung der Berliner Jugendrichterin Kirsten Heisig, die sich vor knapp drei Wochen das Leben genommen hatte, schleust die arabische Drogenmafia Kinder und Jugendliche aus palästinensischen Flüchtlingslagern nach Deutschland.
In Beirut würden sie in Flugzeuge gesetzt, müssten ihre Pässe bei Schleusern abgeben und meldeten sich bei der Einreise als staatenlos und asylsuchend, schreibt Heisig in ihrem Buch "Das Ende der Geduld", das am 26. Juli erscheint. Gleichzeitig kritisierte Heisig die deutschen Behörden.
Die jungen Männer würden in Deutschland bei arabischen Großfamilien untertauchen und als Drogendealer angelernt, heißt es in dem Auszug, den das Magazin "Der Spiegel" vorab druckte. Der neueste Trend der Banden sei es, Jugendliche unter 14 Jahren heranzuschaffen, da sie noch nicht strafmündig seien. Die arabische Mafia habe den Handel mit harten Drogen in Deutschland fest in der Hand. Heisig schrieb, bei der Einreise müsse viel konsequenter kontrolliert werden. "Was gegenwärtig geschieht, ist, wie in so vielen Bereichen, blankes Wegsehen und Herumlavieren."
Die 48-jährige Heisig, die bundesweit bekannt war, war Anfang Juli nach mehrtägiger Suche tot in einem Wald in Berlin entdeckt worden. Wenige Tage zuvor hatte sie dem Verlag Herder (Freiburg) letzte Korrekturen zu ihrem Erfahrungsbericht über den Kampf gegen jugendliche Kriminelle durchgegeben. Über die Gründe für ihren Tod gibt es nur Spekulationen.
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