Bürger wünschen sich alte Autokennzeichen zurück
In Internetforen fragen immer mehr Menschen, wo sie alte Nummernschilder herbekommen. Jetzt belegt eine Studie: Drei von vier Autofahrern wünschen sich ihre alten Kfz-Kennzeichen zurück.
Alte Liebe rostet nicht: Drei von vier Autofahrer wünschen sich ihre alten Kfz-Kennzeichen zurück, die in den vergangenen Jahrzehnten bei diversen Verwaltungsreformen abgeschafft wurden.
Das belegt eine repräsentative Studie der Hochschule Heilbronn in bundesweit 51 Städten. Ob Alte oder Junge, ob im Westen oder im Osten: Überall sprachen sich rund Dreiviertel der Befragten für die Rückkehr der alten Autonummern aus, bestätigte die Hochschule am Donnerstag entsprechende Medienberichte. Befragt wurden 11.000 Menschen.
Baden-Württembergs Verkehrsministerin Tanja Gönner (CDU) sieht jedoch keinen Anlass, dem Wunsch nachzugeben: "Es gibt keinen vordringlichen Anlass nach fast vier Jahrzehnten das Rad wieder zurückzudrehen", ließ die Ministerin am Donnerstag mitteilen. Eine Rückkehr zu den alten Kennzeichen erfordere außerdem eine Änderung der Zulassungsverordnung, die mit allen 16 Bundesländern abgestimmt werden müsste.
"Das Kfz-Kennzeichen ist ein bedeutendes Symbol für die Marke der Stadt. Vielen Städten fehlt dieses Symbol und damit ein wichtiges und kostenloses Instrument im Marketing", betonte Professor Ralf Bochert. So hatte der Landkreis Marktoberdorf bis zu seiner Auflösung das Kennzeichen "MOD". Nach der bayerischen Gebietsreform wurde es dem Landkreis Ostallgäu zugeordnet und hat seitdem das Kennzeichen "OAL".
Zur Wiedereinführung alter Kennzeichen sei eine Kreisreform nicht nötig, betonte Bochert. Doch die Reaktion aus dem Verkehrsministerium ist unmissverständlich: "Bürokratieabbau geht anders", sagte Sprecher Karl Franz in Stuttgart. AZ, dpa
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