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Italien
26.08.2015

Bürokratie-Irrsinn: Rentner gründet Mini-Staat auf einer Verkehrsinsel

Pier Giuseppe Dellavalle hat auf einer Verkehrsinsel in Italien sein eigenes Fürstentum gegründet. Seit Jahren fordern die Steuerbeamten von ihm für die Insel Grundsteuer.
Foto: Luciano Capone/dpa

Nach jahrelangem Rechtsstreit mit den italienischen Behörden hat ein Rentner nahe Turin seinen eigenen Mini-Staat gegründet. Das gefällt nicht allen.

Die Bürokratie in Italien hat ganz verschiedene Fratzen. So stehen über den gesamten Stiefel verteilt 671 Betongerippe, die einmal Hotels, Konzerthäuser, Priesterseminare oder Bahnhöfe werden sollten, aber nie fertiggestellt wurden. Das Ministerium für Infrastruktur hat kürzlich eine entsprechende Liste veröffentlicht.

Laut Industriellenverband existieren in Italien außerdem 150000 teilweise unsinnige Vorschriften, die Italienern und ausländischen Investoren das Leben zur Hölle machen. Und dann passiert es, dass gewöhnliche Menschen wie Pier Giuseppe Dellavalle zwischen die Mühlsteine der Bürokratie geraten.

Fürstentum zwischen Grashalmen und Leitplanken

Als Reaktion auf eine bereits zwölf Jahre andauernde kafkaeske Auseinandersetzung mit den Behörden gründete der 70 Jahre alte Rentner aus Vercelli bei Turin seinen eigenen Mini-Staat. Das Fürstentum Dellavalle erhebt sich zwischen Grashalmen und Leitplanken auf einer Verkehrsinsel der örtlichen Umgehungsstraße.

„Principato di Dellavalle“ oder „Das ist mein Zuhause“ hat der renitente Mann auf selbst gemachte Schilder gepinselt. Außerdem baut er auf der Verkehrsinsel, die er regelmäßig besucht, Tomaten an und lädt Freunde zum Grillen ein.

Rentner musste trotz Abriss seines Hauses jahrelang Grundsteuer zahlen

Der Grund: Vor zwölf Jahren willigte Dellavalle in den Abriss seines Hauses und in die Enteignung des zugehörigen Grundstücks ein, um die Umgehungsstraße zu ermöglichen. Von der versprochenen Entschädigung in Höhe von 600000 Euro habe er nur 347000 Euro bekommen, sagt Dellavalle, jahrelang sei er weiterhin zur Zahlung von Grundsteuer aufgefordert worden, weil sein Eigentum nicht aus dem Kataster gestrichen worden sei.

Er habe gezahlt. Als er den Steuerbeamten auf die Tatsache hinwies, dass sein Haus abgerissen sei und am selben Ort nun eine Verkehrsinsel stehe, antwortete dieser: „Für mich zählt, was der Computer sagt. Und wenn der Computer sagt, da steht ein Haus, dann steht da auch ein Haus.“

Das Straßenbauamt hingegen behauptet, das Hindernis sei eine auf das Grundstück eingetragene Hypothek Dellavalles gewesen, deshalb die Probleme. Dellavalle schimpft: „Sie wussten von der Hypothek. Es ist ihre Schuld!“ Weil seine Beschwerden nicht fruchteten, beschloss Dellavalle die Bürokratie das Fürchten zu lehren.

Bereits 68 "Staatsbürger"

Er besetzte sein Land und gründete den imaginären Mini-Staat. Jetzt umschließt Italien nach dem Vatikan und San Marino einen dritten Kleinstaat, allerdings ist das „Fürstentum Dellavalle“ bisher eher eine Donquichotterie und nicht anerkannt, obwohl der selbst ernannte Fürst und Kämpfer gegen die Bürokratie bereits 68 Staatsbürgerschaften vergeben hat.

Es folgten mehrere Strafprozesse, unter anderem wegen illegaler Besetzung. 60000 Euro Gerichtskosten hat das Ehepaar Dellavalle bereits ausgegeben. Dellavalle wurde freigesprochen. Seither fühlt sich der Rentner erst recht als Eigentümer, die Enteignung habe schließlich nie stattgefunden. Täglich kommt der 70-Jährige auf die Verkehrsinsel und pflegt sein Land.

Selbsternannter Fürst verjagt Straßenbaumamt

Schon seit 2009 baut Dellavalle zwischen den Leitplanken Tomaten an. Einmal beschlagnahmte die Provinzverwaltung seine Pflanzen und schickte eine Rechnung über 145 Euro. „Wenn es um die Grundsteuer geht, ist die Verkehrsinsel meine. Aber wenn es um die Tomaten geht, ist sie öffentlich?“, fragt sich Dellavalle. Er zweifelt an dieser Welt.

Seither verfolgt er eine ebenso klare wie harte Linie. Als neulich Arbeiter des Straßenbauamts zum Rasenmähen kamen, jagte der Fürst die Eindringlinge vom Hof. Die eine Seite der Verkehrsinsel ist nun gemäht, auf der anderen Seite sprießen die Grasbüschel unbekümmert in den Himmel. So als sei nie etwas geschehen.

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