Bundeselternrat fordert mehr Schwimmunterricht an Grundschulen
Der Bundeselternrat fordert mehr Schwimmkurse für Grundschulkinder. Einer Forsa-Umfrage zufolge können fast 60 Prozent der Zehnjährigen nicht sicher schwimmen.
Angesichts von verschuldeten Städten und Lehrermangel warnt der Bundeselternrat davor, am Schwimmunterricht zu sparen. "Über 25 Prozent der Grundschulkinder kommen aus verschiedenen Gründen nicht in den Genuss des Schwimmunterrichts - Tendenz steigend", kritisierte der Ratsvorsitzende Stephan Wassmuth im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Auch Lehrer würden nicht mehr ausreichend in diesem Bereich ausgebildet, sagte der in Nordhessen lebende Verbandschef.
DLRG: 59 Prozent der Zehnjährigen sind keine sicheren Schwimmer
"Der Schwimmunterricht muss gerade im Grundschulbereich ein fester und verpflichtender Bestandteil der Lehrpläne sein", forderte Wassmuth und plädierte für eine "länderübergreifende Initiative", die helfen könne, die Probleme zu lösen. Der Bundeselternrat vertritt rund acht Millionen Eltern in Deutschland.
Nach einer 2017 veröffentlichten Forsa-Umfrage im Auftrag der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sind 59 Prozent der Zehnjährigen keine sicheren Schwimmer. Als sicherer Schwimmer gilt, wer das Jugendschwimmabzeichen in Bronze - auch bekannt als Freischwimmer - absolviert hat.
Einige Städte organisieren Schwimmkurse für Flüchtlinge
Zwischen dem Jahresbeginn und dem 20. Juli kamen laut DLRG bundesweit bereits mindestens 279 Menschen bei Badeunfällen ums Leben, darunter 40 Kinder und Jugendliche bis 20 Jahren. Die Lebensretter sehen Asylbewerber als eine Risikogruppe, weil es in den Herkunftsländern oft keinen Schwimmunterricht gibt. In den ersten sieben Monaten ertranken auch 15 Flüchtlinge. Daher gibt es in einigen Städten oft spendenfinanzierte Schwimmkurse für Flüchtlinge, zum Beispiel in Hannover organisiert vom Unterstützerkreis Flüchtlingsunterkünfte. (dpa)
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