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Abou-Chaker-Clan
17.08.2020

Bushido gegen Abou-Chaker: Worum geht es bei dem Prozess in Berlin?

Anis Mohamed Youssef Ferchichi, bekannt als Rapper Bushido, erschien am Montag als Nebenkläger zum Prozessauftakt gegen Arafat Abou-Chaker. Drei Brüder des Clan-Chefs sind mitangeklagt.
Foto: Paul Zinken, dpa

Inszeniert sich Bushido im Rechtsstreit mit Arafat Abou-Chaker für die Medien als Opfer? Für Rapper Fler ist die Lage zumindest eindeutig. Die Hintergründe zum Prozess.

"Zeiten ändern dich" - zehn Jahre nach Erscheinen der Filmbiographie über Anis Ferchichi alias Bushido passt der Titel vielleicht besser denn je zum Leben des Rappers. Seit der öffentlichen Distanzierung von seinem langjährigen Geschäftspartner und Freund Arafat Abou-Chaker feilt Bushido an einem positiveren Bild von sich. Auf Instagram gibt sich der Gangster-Rapper als liebevoller Vater und Ehemann, inklusive Fotos von Kindergeburtstagstorten. Sein nunmehr zwei Jahre andauernder Streit mit Abou-Chaker wirft jedoch einen Schatten auf das neue Image.

Abou-Chaker soll zur Entführung von Bushidos Kindern angestiftet haben

Seit Montag beschäftigt sich nun auch das Berliner Landgericht in einem Prozess mit der Fehde. Die 100-seitige Anklageschrift gegen den mutmaßlichen Kopf des arabischstämmigen Berliner Abou-Chaker-Clans und drei seiner Brüder umfasst unter anderem versuchte räuberische Erpressung, Freiheitsberaubung, gefährliche Körperverletzung, Nötigung, Beleidigung und Untreue. Die Straftaten richteten sich mehrheitlich gegen Anis Mohamed Youssef Ferchichi alias Bushido. Der heute 41-jährige Rapper tritt in dem Prozess als Nebenkläger auf.

Umringt von Personenschützern mit schusssicheren Westen und Sturmhauben wird Rapper Bushido am Montag in den Saal 500 des Landgerichts in der Hauptstadt gebracht. Eines haben die Ex-Freunde und heutigen Gegner noch gemeinsam: Sie kommen am Montag ganz leger im T-Shirt zum Prozessauftakt - Bushido in Weiß, Clanchef Abou-Chaker (44) in Schwarz. Der Anwalt des Clanchefs, Hansgeorg Birkhoff, sagte am Rande, er halte die Sicherheitsvorkehrungen für völlig übertrieben. "Sie dienen einem Spektakel." 

Die einstigen Partner im Musikgeschäft sitzen nun auf verschiedenen Seiten im Gericht. Bushido wirkt nachdenklich, verfolgt konzentriert die Anklage, vermeidet jeden Blick zu Abou-Chaker. Dieser antwortet auf die Fragen des Vorsitzenden Richters: Deutscher, fünf Kinder von 5 bis 19, geschieden, gelernter Beruf KfZ-Mechaniker. Jetzige Tätigkeit? "Selbstständig - Vermietung und Verpachtung." Alle vier Brüder verweigern am ersten Tag des mit Spannung erwarteten Prozesses die Aussage.

Für Schlagzeilen sorgte der Streit bereits im vergangenen Jahr. Arafat Abou-Chaker war im Januar 2019 am Rande eines anderen Prozesses im Berliner Kriminalgericht festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft hatte ihm damals die versuchte Anstiftung zur Entführung von Bushidos Kindern vorgeworfen. Zwei Wochen später wurde der heute 44-Jährige wieder aus der Untersuchungshaft entlassen. Ein Ermittlungsrichter sah laut Staatsanwaltschaft keine Gründe für die Haft. Die Fronten sind seitdem verhärtert. Doch wie kam es überhaupt zu dem Bruch zwischen den einst guten Freunden?

Bushido soll Arafat Abou-Chaker Generalvollmacht ausgestellt haben

Vor zehn Jahren galten Arafat Abou-Chaker und Anis Ferchichi noch als unzertrennlich. Die beiden verband nicht nur Geschäftliches, sondern auch eine enge Freundschaft. Im Mai 2012 war Abou-Chaker unter anderem Trauzeuge bei Bushidos Hochzeit mit Anna-Maria Ferchichi. Der Rapper hatte seinem damaligen Manager zudem eine Generalvollmacht ausgestellt. Der Stern veröffentlichte im April 2013 ein Foto der notariell beglaubigten Vollmacht, die sogar über den Tod Bushidos hinausging. Unterschrieben wurde sie demnach im Dezember 2010. Der Clan-Chef soll außerdem 50 Prozent aller Einkünfte des Rappers erhalten haben. Auf dieses Gerücht, das zwischenzeitlich zum Running-Gag wurde, spielte Abou-Chaker erst kürzlich wieder an, als er bekannt gab, in Berlin unter dem Namen "Fifty Fifty" eine Shisha-Bar zu eröffnen.

Ein Jahr nach Ausstellung der Generalvollmacht erwarben Bushido und Abou-Chaker im Berliner Vorort Kleinmachnow dann ein gemeinsames Grundstück. Wie die Bild-Zeitung berichtete, trafen sich die inzwischen zerstrittenen Parteien dort im März diesen Jahres mit einem Gutachter, der den Wert des Areals samt Villen für den Fall einer Versteigerung schätzen sollte. Arafat Abou-Chaker soll diesem jedoch den Zutritt verweigert haben. Ein Foto zeigt mehrere vermummte Personenschützer, die bei dem Treffen ebenfalls anwesend waren. Bushido steht seit einiger Zeit unter Polizeischutz, was ihm den Ärger und Hohn anderer Rapper wie Capital Bra eingebracht hat.

Bushido (links) und Arafat Abou-Chaker im Jahr 2010. Damals waren die beiden noch Freunde und Geschäftspartner.
Foto: Jens Kalaene, dpa (Archiv)

Abou-Chaker soll Bushido beschimpft und mit einem Stuhl nach ihm geschlagen haben

Der in Bad Godesberg als Sohn eines Tunesiers und einer Deutschen geborene und in Berlin aufgewachsene Musiker hatte die Geschäftsbeziehungen zu Abou-Chaker 2017 aufgelöst. Doch der 44-Jährige wollte das offenbar nicht akzeptieren. Laut Anklageschrift soll der Clan-Chef im Dezember 2017 und Januar 2018 versucht haben, von Bushido eine Abfindung zu erpressen. Abou-Chaker habe den Rapper in die Geschäftsräume des gemeinsamen Labels "Ersguterjunge" bestellt, die Türen von innen verschlossen und den Musiker im Beisein von Bruder Nasser ehrverletzend beschimpft und drangsaliert, hieß es.

Bei dem zweiten Treffen in diesem Zusammenhang, an dem auch die Brüder Nasser und Yasser teilgenommen haben sollen, habe Abou-Chaker dem Rapper eine halbvolle Wasserflasche aus Hartplastik an den Kopf geworfen, Bushido sei leicht verletzt worden. Später habe der Angeklagte mit einem Stuhl nach seinem Ex-Geschäftspartner geschlagen. Die drei Brüder hätten auf den Musiker stundenlang eingeredet, um unberechtigte Forderungen durchzusetzen. Bushido habe sich akut bedroht gefühlt und auch um die Sicherheit seiner Familie gefürchtet.

Dem mitangeklagten 42-jährigen Bruder Rommel Abou-Chaker wird vorgeworfen, im März 2018 in Absprache mit dem Hauptangeklagten - aber ohne Bushidos Wissen - 180.000 Euro vom gemeinsamen Firmenkonto abgehoben zu haben.

2018 erfolgte Bushidos endgültiger Bruch mit Arafat Abou-Chaker

Nachdem Bushido sich öffentlich vom Abou-Chaker-Clan distanziert und die Trennung bekannt gegeben hatte, kam es im März 2018 zum endgültigen Bruch. Der wenig später erschienene Song "Mephisto" gilt als Abrechnung mit Arafat Abou-Chaker - auch wenn dessen Namen im Text nicht explizit genannt wird. Die Zeitschrift Musikexpress sprach damals von "juristisch abgesichertem Deutschrap".

Etwa zur selben Zeit berichteten der Skandal-Rapper und seine Frau Anna-Maria Ferchichi in einem Exklusiv-Interview mit dem Stern über ihr Leben unter dem Einfluss des kriminellen Abou-Chaker-Clans. Bushido schilderte massive Eingriffe in sein Privatleben, seine Frau gestand: "Natürlich haben wir Angst, dass jemand aus Rache auf mich oder meinen Mann schießt. Eigentlich rechnen wir jeden Tag damit. Aber wir blenden das aus. Etwas anderes bleibt uns nicht übrig."

Der Rapper räumte jedoch ein, dass er nicht nur Opfer sei. "Ich bin auch Mitwisser, und deshalb trage ich eine Mitschuld. Ich habe weggesehen. All die Jahre", so Bushido.

Rapper Fler zum Streit zwischen Abou-Chaker und Bushido: "Es geht ihm nur um Geld"

Für Rapper Fler ist die Lage eindeutig: "Der Bushido macht das nur, um der Öffentlichkeit zu sagen, er ist ein Opfer. Es geht ihm nur um Geld." Mit diesen Worten kommentierte Fler vergangenes Jahr im Mai den Rechtstreit zwischen Bushido und Abou-Chaker in einer Interview-Runde des YouTube-Kanals "TV Strassensound". "Den einzigen Typen, den wir hier haben in Berlin, der wirklich mit den Bullen zusammenarbeitet, ist Bushido - offiziell. Und das wiederum macht er aber auch nur, weil er die Öffentlichkeit für sich benutzen möchte, um als Saubermann dazustehen, um den Rechtstreit gegen Arafat zu gewinnen", so Patrick Losenský, wie Fler mit bürgerlichem Namen heißt.

Was er zu der mutmaßlich geplanten Kindesentführung sagt? "Ich will niemanden in Schutz nehmen, ich ergreife auch für niemanden Partei, aber ich kann nur eine Sache sagen und da bin ich dann doch sehr, sehr gut mit Arafat befreundet. Es gibt keine reelle, akute Bedrohung gegen Kinder. Schwachsinn! Wir kennen ihn alle von der Straße. Das sind Sachen, die höre ich wirklich nur aus Pablo-Escobar-Filmen."

Der Rapper Fler kommentierte im Mai 2019 den Rechtstreit zwischen Bushido und Arafat Abou-Chaker. Für ihn ist die Lage eindeutig: "Der Bushido macht das nur, um der Öffentlichkeit zu sagen, er ist ein Opfer. Es geht ihm nur um Geld."

Prozess gegen Abou-Chaker-Brüder: Urteil könnte Ende November fallen

Was sich bei der Fehde zwischen den einstigen Vertrauten tatsächlich im Detail zugetragen hat, soll nun das Landgericht Berlin in den kommenden drei Monaten aufklären. Insgesamt sind mehr als 20 Verhandlungstage angesetzt.

Neben Arafat Abou-Chaker sind auch drei seiner fünf Brüder angeklagt. Den Brüdern Nasser und Rommel wirft die Staatsanwaltschaft vor allem Beihilfe zu mehreren Straftaten vor. Yasser Abou-Chaker wird zudem „Entziehung Minderjähriger“ vorgeworfen. Er soll gegen den Willen der Mutter seine beiden Kinder aus Dänemark entführt haben.

Arafat Abou-Chaker selbst wird außerdem noch vorgeworfen, heimlich Mitschnitte von Gesprächen mit bekannten Rappern aufgenommen zu haben. Rapper Fler erklärte dazu, er sei über die Aufzeichnung informiert worden. Unter den 80 erwarteten Zeugen sind auch einige Vertreter der deutschen Rapper-Szene. Ende November könnte das Urteil fallen. (ahell mit dpa)

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