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Carsten Maschmeyer: Sat.1 streicht die Maschmeyer-Show "Start up!"

Carsten Maschmeyer

Sat.1 streicht die Maschmeyer-Show "Start up!"

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    Carsten Maschmeyer hat mit seiner neuen StartUp-Show keinen Erfolg gehabt - sie wurde nach der vierten Folge abgesetzt.
    Carsten Maschmeyer hat mit seiner neuen StartUp-Show keinen Erfolg gehabt - sie wurde nach der vierten Folge abgesetzt. Foto: Caroline Seidel (dpa)

    Der Privatsender Sat.1 verabschiedet sich wegen schwacher Quoten im Hauptprogramm von Carsten Maschmeyers Show "Start up! Wer wird Deutschlands bester Gründer?".

    "Leider war für die Zuschauer unser uniques, hochwertiges spezifisches Format 'Start up!' mit der Entwicklung von Logos, Claims und neuen Produkten nicht relevant genug", teilte eine Sprecherin des Münchner Privatsenders am Donnerstag auf Anfrage mit. Alle verbleibenden Folgen bis zum Finale würden online immer mittwochs auf Sat1.de und in der Sat.1-App gezeigt.

    Das bestätigt Maschmeyer selbst nun auch auf Twitter. "Start up ist jetz da, wo Gründungsinteressierte gucken: Online!", schreibt Maschmeyer.

    Maschmeyer-Show "Start up!" scheitert wegen schlechter Quoten

    Die vierte Ausgabe am Mittwochabend hatte wohl nur noch 570.000 Zuschauer. Das entsprach einem Marktanteil von 1,9 Prozent im Gesamtpublikum. Bereits in der Woche davor hatte selbst das Sandmännchen mehr Zuschauer. Zum Vergleich: Sat.1, das in den vergangenen Jahren ohnehin gelitten hat, erreichte in den jüngsten 12 Monaten bei den 14- bis 49-Jährigen zumindest noch einen Durchschnitts-Marktanteil von etwa 8,3 Prozent.

    Für die TV-Macher und -Planer bei ProSiebenSat.1 ist das Ziehen der Reißleine ein heftige Niederlage. Mit hohem Marketing-Aufwand, inklusive Plakatkampagnen und großer Medienpräsenz, startete die Gründershow. Der Münchner Sender hoffte darauf, vom Vox-Erfolg “Die Höhle der Löwen” zu profitieren oder den Rivalen gar zu überflügeln.

    Das ist "Die Höhle der Löwen"

    Ursprünge Die „Höhle der Löwen“ läuft seit August 2014 immer dienstags auf dem Fernsehsender Vox. Vorbild ist die britische Realityshow „Dragons’ Den“, zu deutsch: Höhle der Drachen. Ursprünglich stammt das Konzept für die Sendung aus Japan, wo die Juroren als „Tiger“ bezeichnet werden. Die rund 25 internationalen Ableger orientieren sich allerdings an der britischen Show. Die Rechte an dem Konzept gehören der US-Tochter des japanischen Sony-Konzerns, Sony Pictures Entertainment.

    Gründer In den ersten drei Staffeln haben insgesamt 190 Unternehmer ihre Geschäftsidee in der Sendung präsentiert, unter anderem ein Hersteller von Premium-Socken, ein Spielzeug-Versandhändler oder auch ein Delikatessen-Start-up.

    Deals und Investitionen Insgesamt kamen in den ersten drei Staffeln 72 Deals zustande, die „Löwen“ investierten über elf Millionen Euro. Vox war in der Vergangenheit öfter kritisiert worden, weil nicht alle Geschäftsabschlüsse aus der Sendung wirklich zustande kamen. Nach Recherchen des Internet-Portals Gründerszene waren in den ersten beiden Staffeln 26 von 35 Deals gescheitert, in der dritten Staffel sollen es deutlich weniger gewesen sein. Der Sender wollte sich auf Anfrage nicht zu den Zahlen äußern, „da es sich um Geschäftsbeziehungen zwischen den Investoren und den Gründern handelt“. Ein Sprecher erläuterte, es könne immer wieder dazu kommen, dass eine der beiden Seiten abspringt, da erst nach dem Dreh die vertraglichen Details festgelegt würden.

    Quoten Die Einschaltquoten haben sich langsam, aber stetig gesteigert. Die allererste Folge schauten sich 1,8 Millionen Menschen an, zum Ende der ersten Staffel waren es 1,9 Millionen. In der zweiten Staffel schalteten bis zu 2,3 Millionen Zuschauer ein, in der dritten Staffel bis zu 3,3 Millionen Menschen.

    Jury Teleshopping-Unternehmerin Judith Williams und Internet-Pionier Frank Thelen sind von Anfang an als Investoren dabei. In der dritten Staffel kamen Carsten Maschmeyer, Gründer des Finanzdienstleisters AWD, und Handels-Experte Ralf Dümmel dazu. In der neuen Staffel ersetzt Dagmar Wöhrl den Gutschein-Unternehmer Jochen Schweizer. Die Nürnbergerin Wöhrl saß lange für die CSU im Bundestag und führt mit ihrem Mann Hans Rudolf Wöhrl und Sohn Marcus Wöhrl eine Investitionsfirma. Weitere ehemalige Juroren waren Vural Öger, Gründer von Öger Tours, und Unternehmerin Lencke Steiner.

    Maschmeyer-Show "Start up!": Das Konzept

    35 Bewerber sollten mit ihren Geschäftsideen vor einem Expertenteam punkten: Neben Carsten Maschmeyer gehört dazu Lea Lange, Betreiberin eines Kunst-Onlineshops und Klaus Schieble, Geschäftsführer aus der Maschmeyer Group. Anfangs haben die Kandidaten im historischen Hörsaal des tieranatomischen Theaters in Berlin ihre Ideen präsentiert.

    Wer die Showmaster am meisten mitreißt, gewinnt eine Million Investment und darf mit Carsten Maschmeyer zusammen eine Firma gründen. Unterstützung und Motivationshilfe bekommen die Kandidaten der Show von Matthew Mockridge, der als Student selbst ein erfolgreiches Event-Start-up gründete und heute weltweit als Berater für Start-ups tätig ist. (AZ)

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