Cathy Hummels vor Gericht: Von der Spielerfrau zur Influencerin
Cathy Hummels hat hart dafür gekämpft, das Etikett Spielerfrau los zu werden. Heute ist sie Influencerin bei Instagram - und steht nun erneut vor Gericht.
Spielerfrauen gibt es nur im Fußball. In anderen Sportarten sind die Frauen der Spieler einfach die Frauen der Spieler. Die Spielerfrau dagegen erkennt man auf den ersten Blick. Sie ist ein Herden-Typ. Das macht es schwierig, die eine von der anderen zu unterscheiden. Irgendwie sehen sie alle gleich aus und doch ganz anders als die Wurstverkäuferin unseres Vertrauens.
Spielerfrauen treten in Rudeln auf. Bei Welt- und Europameisterschaften tragen sie auch die Trikots ihrer Männer mit deren Rückennummern und Namen. Das erleichtert die Identifikation.
Gebe es unter den Spielerfrauen eine Spielführerin, wäre das Cathy Hummels, die Frau von Mats, dem Bayern-Verteidiger – auch wenn Mats inzwischen vom Bundestrainer aus der Nationalelf komplimentiert worden ist.
Cathy hat ihren Stammplatz im öffentlichen Bewusstsein behalten. Sie hat hart dafür gekämpft. Erst einmal musste sie sich 2007 der Wahl zur „Miss FC Bayern“ stellen. Mats saß in der Jury und Cathy gewann.
Gebe es unter den Spielerfrauen eine Spielführerin, wäre das Cathy Hummels
Als Hummels nach Dortmund wechselte, blieb ihm die Dachauerin auf den Fersen. Sie studierte Betriebswirtschaft und folgte Mats anschließend wieder zurück nach München. Ihr Profil als führende Spielerfrau schärfte die 31-Jährige vor allem im Tross der Nationalmannschaft an der Seite der damaligen Sami-Khedira-Freundin Lena Gercke.
Dass sich Cathy zur WM 2014 von Bild als Kolumnistin anwerben ließ, kam im Fußball-Tross und in der Öffentlichkeit allerdings nicht gut an. Die zierliche Cathy steckt solche Rückschläge weg. Dazu gehört auch ihr Erstrunden-Aus bei Let’s Dance.
Cathy ist zäh und hart im Nehmen. Sie will beweisen, dass mehr in ihr steckt als nur eine Spielerfrau: „Ich habe doch nicht mein BWL-Studium mit der Note 2,3 abgeschlossen, nur um mir einmal pro Woche die Haare für das Stadion hübsch zu machen.“ Also schreibt sie Kolumnen, entwirft Dirndl und breitet ihr Leben einschließlich ihres schlanken After-Baby-Bodys in den sozialen Medien aus, was die Kanäle hergeben.
Der Prozess gegen sie wird Cathy Hummels sicher nicht schaden
Seit einem Jahr ist Cathy Mutter. Als solche spannt sie auch den kleinen Ludwig in ihr Projekt Persönlichkeitsentwicklung ein. Ohne Not lässt sie die Öffentlichkeit wissen, dass der Junge an Asthma leidet, was er wohl von der Mutter geerbt hat – womit die Geschichte wieder bei ihr angelangt wäre.
Inzwischen hat Cathy den Kurzpass von der Spielerfrau zur Influencerin bei Instagram geschafft, was ihr nun allerdings Ärger eingebracht hat.
Am heutigen Montag wird erneut vor dem Landgericht München I gegen sie verhandelt. Es geht um die Frage, ob sie 15 ihrer Postings als Werbung hätte kennzeichnen müssen. Für die Produkte – wie einen Plüschelefanten für ihren Sohn – hatte sie keine Gegenleistung erhalten, wohl aber auf die Herstellerfirmen verlinkt.
Das Verfahren erregt deutschlandweit Aufsehen, weil es für die verunsicherte Influencer-Branche Klarheit bringen könnte.
Besser könnte es für Hummels’ Cathy nicht laufen.
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