Charli D'Amelio: Wer ist die 16-jährige TikTok-Queen?
Charli D'Amelio hat als Erste die 100-Millionen-Follower-Marke bei TikTok geknackt. Laut Forbes zählt die 16-Jährige zu den bestverdienendsten TikTok-Stars.
Um TikTok-Star Charli D'Amelio ist zuletzt eine heftige Kontroverse ausgebrochen. Für all diejenigen, denen die aktuell reichenweitenstärkste Influencerin der Kurzvideo-Plattform bisher kein Begriff ist: Charli D'Amelio hat Ende November als weltweit erste Person mehr als 100 Millionen Follower bei dem chinesischen Videoportal TikTok erreicht - und das in weniger als 18 Monaten. Auf der bei Jugendlichen beliebten Seite können sich Nutzer eine endlose Reihe an Videos ansehen, alle nur ein paar Sekunden lang, diese kommentieren, bewerten und selbstgedrehte Inhalte mit Musikuntermalung hochladen. So verbreiten sich bei TikTok schnell kurzlebige Trends mit lustigen Videos, Parodien und Wettstreiten.
Seit ihrer ersten Clip-Veröffentlichung mit einer Lippensynchronisation im Mai 2019 gingen zahlreiche Tanzvideos der 16-Jährigen bei TikTok viral. Die Plattform ist für weltweite Tanz-Wettstreite, sogenannte "Dance Challenges", bekannt. Dabei geht es darum, eine vorgestellte Choreographie bestmöglich nachtanzen. Das Ziel hinter der Teilnahme: Rampenlicht. Wer als gut erachtet wird, landet im Fokus anderer Nutzer und gewinnt an Reichweite.
Charli D'Amelio lebt inzwischen in Los Angeles
Charli D'Amelio begeistert mit ihren Tanzvideos nicht nur Millionen Menschen in den sozialen Medien, sondern verdient durch Produktbewerbungen nebenbei auch eine stolze Summe. Das Wirtschaftsmagazin Forbes schätzte ihr Einkommen der vergangenen zwölf Monate bereits im Sommer auf vier Millionen US-Dollar. Nun ist ihr erstes Buch erschienen: In "Essentially Charli" finden sich neben Fakten über die 16-Jährige auch Fotos von ihr und ihrer Familie.
Im September bewarb Charli D'Amelio gemeinsam mit Jennifer Lopez deren neu erschienen Songs "Pa' Ti" - natürlich durch Tanzvideos. Es war bereits die zweite Kooperation von D'Amelio mit J. Lo, bei der die 16-Jährige prominent an der Seite ihres erklärten Idols tanzen durfte. Charli D'Amelio, selbst leidenschaftliche Tänzerin, nahm bereits vor ihrem Internet-Durchbruch an einigen Tanzwettbewerben teil.
Die Jugendliche erhält für ihr Talent viel Anerkennung, Beleidigungen und Kritik hagelte es unterdessen vor allem für die Freizügigkeit einiger Videos, in denen sie lediglich mit einem Bikini bekleidet tanzt. Charli D'Amelio lebt inzwischen in Los Angeles und wird von der Hollywood-Agentur United Talents vertreten.
Umstrittenes Familienvideo: Charli D'Amelio verliert eine Million YouTube-Fans
Inzwischen gibt es sogar ein "Charli D'Amelio-Tanzstipendium": Zu Ehren des TikTok-Rekords spendete die Video-Plattform im Namen von D'Amelio 100.000 US-Dollar an "American Dance Movement", eine Organisation, die sich für den Zugang zu Tanzausbildungen in den Vereinigten Staaten einsetzt.
In vielen Videos von Charli D'Amelio taucht auch Schwester Dixie (19) auf, die laut Forbes bis zum Sommer immerhin 2,9 Millionen US-Dollar verdient haben soll. Ihr Vater, der Republikaner Marc D’Amelio, bezeichnet sich auf Twitter als "CEO der D'Amelio-Familie". Er und seine Frau Heidi verfügen ebenfalls über zahlreiche Social-Media-Accounts. Ein jüngst auf dem YouTube-Familienkanal veröffentlichtes Video sorgte dafür, dass Charli D'Amelio auf ihrem eigenen YouTube-Kanal schlagartig eine Millionen Follower verlor. In einem Live-Video brach die 16-Jährige daraufhin in Tränen aus, während sie sich bei ihren Fans für "Missverständnisse" entschuldigte.
Was war geschehen? Kritiker warfen D'Amelio vor, sie wirke arrogant und sei sich ihrer Privilegien nicht bewusst. Die 16-Jährige hatte sich in dem Video augenscheinlich über den hauseigenen Koch, Aaron May, lustig gemacht. Auch Schwester Dixie D'Amelio musste Kritik einstecken und sah sich inzwischen zu einer Stellungnahme genötigt. Die Prophezeiung des Kochs, der Verzehr von Schnecken bringe Glück und Reichtum, hatte sie überzeugt, ihren Ekel zu überwinden und die aufgetischten Schnecken zu probieren. Daraufhin übergab sie sich allerdings prompt neben dem Esstisch. Die Reaktion der danebensitzenden Eltern? Kopfschütteln, Augenverdrehen und ein genervtes "Sei nicht so dramatisch!"
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