Claus Kleber: Flüchtlingsproblem kann einem den Schlaf rauben
Weil er bei einer Geschichte über einen Willkommensgruß eines Busfahrers für Flüchtlinge kürzlich den Tränen nahe war, kam Claus Kleber in die Schlagzeilen. Wer ist der Moderator?
Claus Kleber ist ein Nachrichtenprofi. Seit rund 40 Jahren im Journalismus. Aber auch einem Profi kann es passieren, dass ihn ein sensibles Thema wie das der Flüchtlinge zu Tränen rührt. Am 12. August erzählt der ZDF-Moderator im "heute-journal" die Geschichte über einen Erlanger Busfahrer mit Herz, der Flüchtlinge in seinem Bus auf Englisch willkommen hieß. Seine Augen sind feucht, als er an Co-Moderatorin Gundula Gause abgibt. Beim Kurzmitteilungsdienst Twitter schreibt er danach: "Ich reagiere manchmal auf positive Kleinigkeit emotionaler als auf große Story. Nicht sehr professionell. Aber okay? Nächste Sendung wartet".
Seit über einem Jahr twittert Claus Kleber. "Ich habe Spaß dran gewonnen, mich an diese 140 Zeichen zu halten", sagt er, bezeichnet sich aber als eher zurückhaltend, was die Menge angeht. Bei der Verwendung der Tweets als Nachrichtenquelle ist er vorsichtig: "Da brauche ich eine Bestätigung, eine unabhängige zweite Quelle."
Als Schüler schrieb Kleber für den "Kölner Stadt-Anzeiger". Während des Jurastudiums war er für den Südwestfunk tätig. Dort startete er auch seine Medienlaufbahn. Später war er viele Jahre lang ARD-Korrespondent in Washington - für Hörfunk und Fernsehen. In diese Zeit fielen auch die Anschläge des 11. September 2001 in New York.
Claus Kleber hat den "besten Job"
Seit zwölf Jahren moderiert er das "heute-journal". "Ich bin von dem besten Job draußen zum besten Job drinnen gekommen, den man sich überhaupt vorstellen kann", sagt Kleber. "Ich habe ja das große Glück, dass ich weiter Reporter sein kann." 2007 schlug er ein Angebot des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" als Chefredakteur aus und blieb dem ZDF treu.
Welche Pläne hat Claus Kleber? "Ich möchte mit dem wachsen, was ich hier mache. Ich möchte dabei sein und mitwirken, wie das "heute-journal" immer besser wird." Und er will sein Wissen weitergeben. Seit diesem Jahr ist er Honorarprofessor an der Uni Tübingen. Beim Auftakt war die Polizei im Einsatz, weil der Festsaal überfüllt war. "Seitdem kann mir keiner mehr erzählen, dass junge Leute unter 40 uns gar nicht mehr beachten." Hat er Träume? "Ich würde gern Klavier spielen können, aber dazu wird's nicht mehr kommen. In punkto Musikalität bin ich im falschen Ende des Genpools gelandet." dpa/AZ
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