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  3. Corona-Pandemie: Wie Italiens Mafia die Coronakrise für sich nutzen will

Corona-Pandemie
02.04.2020

Wie Italiens Mafia die Coronakrise für sich nutzen will

Schießerei in Neapel: Experten sagen, wegen der Coronakrise könnten sich solche Bilder wieder häufen.
Foto: Roberta Basile/Pacific Press via Zuma Press, dpa

Die italienische Wirtschaft ist am Boden, viele Menschen haben keinen Job. Ermittler sagen: Das ist ein gefundenes Fressen für die Organisierte Kriminalität.

Das Viertel Zen im Norden Palermos ist einer der Orte, den Touristen bei einem Sizilienbesuch meiden. Kleinkriminalität und Drogenhandel sind an der Tagesordnung. Die Cosa Nostra hat hier großen Einfluss – wie überall auf Sizilien, wo die Armut mit Händen zu Greifen ist. Und die Corona-Pandemie hat die Verhältnisse noch schlimmer gemacht.

„Die Menschen haben ihre Arbeit verloren, manche arbeiteten in den Bars, andere als Putzfrauen, viele in Schwarzarbeit“, erzählt eine Mitarbeiterin des Vereins Bayty Baytik, der mittellosen Menschen in der Zona Espansione Nord, kurz Zen, in Palermo hilft. „Es gibt Familien, die haben nicht einmal mehr die paar Euro, um etwas zum Essen einzukaufen.“

Welche Branchen besonders betroffen sein dürften

Süditalien ist ein soziales Pulverfass, besonders jetzt. Der Gefahr von Plünderungen, wie sie bereits in Palermo, Catania und Neapel vorbereitet wurden, entgegnet der Staat mit Polizeipräsenz. Vor vielen Supermärkten in Palermo stehen inzwischen Carabinieri. Doch die Gefahr sozialer Revolten ist nur die eine Seite der Medaille. Italien und insbesondere der ärmere Mezzogiorno hat ein weiteres drängendes Problem: die Mafia. Abseits des menschlichen Dramas mit inzwischen mehr als 13.000 Corona-Toten im Land rechnen Experten angesichts des gegenwärtigen wirtschaftlichen Stillstands und der Rezession mit einem Aufleben der Organisierten Kriminalität. „Ich mache mir Sorgen im Hinblick auf die Situation, die sich im Land abzeichnet“, sagte Innenministerin Luciana Lamorgese.

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Die auf die Organisierte Kriminalität spezialisierte Abteilung im Innenministerium warnte vor Tagen bereits die Polizei, Mafiaorganisationen könnten die Corona-Krise für sich nutzen. Es bestehe das „Risiko von Infiltrationen und der Nutzung von Strohmännern zur Geldwäsche“, zitieren Medien aus einem vertraulichen Dokument. Die gegenwärtige Krise führe zu „weniger Liquidität, einer starken Veränderung der Arbeitsmärkte und dem Fluss vieler Subventionen“ – also zu Faktoren, die Cosa Nostra, ‘Ndrangheta und Camorra begünstigen würden. Mit Blick auf Unterwanderungen seien vor allem folgende Branchen gefährdet: Lebensmittel, Pharma, Tourismus, Gaststätten, Logistik sowie kleine und mittlere Betriebe.

Italien im Ausnahmezustand: Anfang März kam es wegen der Coronakrise in zahlreichen Gefängnissen des Landes zu Protesten mit mehreren Toten.
Foto: Claudio Furlan/LaPresse via Zuma Press, dpa

Das sich abzeichnende Szenario ist etwa das eines Gaststättenbesitzers, der nach wochenlanger Schließung Personal und Miete nicht mehr bezahlen kann und sich deshalb an diejenigen wendet, die trotz Krise noch flüssig sind. In vielen Fällen sind das die Clans, die Geld zum Beispiel aus dem Drogenhandel als „Kredit“ reinzuwaschen versuchen. „Die Organisierte Kriminalität könnte bald zahlreiche Aktivitäten der legalen Wirtschaft kontrollieren“, fürchtet Staatsanwalt Nino Di Matteo, der bis vor kurzem als Antimafia-Ermittler in Palermo tätig war. „Das wäre ein Schritt der Legalisierung der Mafia, den wir unbedingt vermeiden müssen.“

In der nationalen Antimafia-Behörde DIA denkt man schon an den wirtschaftlichen Wiederaufbau: „Es wird sehr viel Geld in Umlauf sein“, sagt DIA-Chef Giuseppe Governale. Die Mafia-Organisationen planten „sorgfältig“ für diese Zeit voraus. Die Ermittler müssten „die Augen offen halten“.

Polizisten und Justiz sind in der Coronakrise überlastet

Doch das ist leichter gesagt als getan. Polizisten werden im Notstand für andere Zwecke gebraucht. Und die chronisch überforderte italienische Justiz wird durch die Pandemie nicht entlastet, im Gegenteil. Hunderte Prozesse kamen in Italien zum Erliegen. „Die Arbeit der Justiz wird in den kommenden Wochen und Jahren erschwert“, prognostiziert daher Giuseppe Pignatone, Antimafia-Staatsanwalt und früher Chef-Ermittler in Reggio Calabria und Rom. Aus Sorge vor Ansteckungen sollen in Italien 2500 Gefangene aus den Haftanstalten in den Hausarrest entlassen worden sein, darunter auch Mafiosi mit geringen Haftstrafen. „Das ist eine tatsächliche Gefahr“, sagt der bekannteste Antimafia-Ermittler Kalabriens, Nicola Gratteri.

Dass die Mafia, die bereits unter normalen Bedingungen die Justiz vor eine Herausforderung stellt, den Ausnahmezustand auszunutzen versucht, gilt als sicher. Bestseller-Autor Roberto Saviano, der seit Jahren zum Thema recherchiert, formuliert es so: „Wenn du Hunger hast und Brot suchst, dann ist es dir egal, aus welchem Ofen es kommt und wer es verteilt; wenn du eine Medizin brauchst, dann fragst du dich nicht, wer sie verkauft, du willst sie und Schluss. Eine Wahl hat man nur in Zeiten des Friedens und des Wohlstands.“

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