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  3. Costa Concordia: Katastrophen-Kapitän Schettino gibt Panikkurs an der Uni

Costa Concordia
08.08.2014

Katastrophen-Kapitän Schettino gibt Panikkurs an der Uni

Francesco Schettino gilt in Italien als „Feigling der Nation“. Dass ausgerechnet er jetzt zum Thema Panik-Management referiert hat, erschüttert viele.
Foto: Maurizio Degl'innocenti, dpa

Francesco Schettino verließ als einer der Ersten die sinkende Costa Concordia. 32 Menschen starben. Jetzt gab er an der Sapienza-Universität ein Seminar über Angst-Management.

Die Fotos aus dem Seminar zeigen den Protagonisten wie immer in bestechender Form. Anthrazitfarbenes Sakko, dunkelblaue Krawatte, weißes Hemd. Das Gesicht gebräunt, die halblangen Haare locker nach hinten gekämmt. „Das Symbol einer der größten Katastrophen unserer jüngeren Geschichte steht am Rednerpult“, kommentierte der Corriere della Sera den Auftritt des sonderbaren Dozenten an der römischen Sapienza-Universität. Sein Name: Francesco Schettino, Unglücks-Kapitän der Costa Concordia.

Francesco Schettino muss sich vor Gericht verantworten

Während das Kreuzfahrtschiff im Hafen von Genua abgewrackt wird, macht sein ehemaliger Kapitän erneut von sich Reden. Schettino steht wegen des Unglücks, bei dem im Januar 2012 insgesamt 32 Menschen starben, unter anderem wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung vor Gericht. Für den Kriminologie-Professor Vincenzo Mastronardi war das aber offenbar kein Hindernis, den Angeklagten als Gastredner für ein von ihm geleitetes Universitäts-Seminar einzuladen. „Vom Tatort zum Profiling“ nannte der 69-jährige Kriminologie-Professor die Veranstaltung. Schettino habe Anfang Juli eine zweistündige „Lectio Magistralis“ gehalten, schrieb die Zeitung La Nazione vor ein paar Tagen. Thema: „Panik-Management“.

Schettino schilderte seine Sicht der Dinge im Falle der Costa Concordia

Wie sich nun herausgestellt hat, hielt der öffentlich als „Kapitän Feigling“ abgestempelte Schettino einen nicht ganz zehn Minuten dauernden Kurzvortrag. Der Ex-Kommandant referierte im Seminar seine Sicht der Dinge zum Unglück der Costa Concordia. Zuvor hatte ein Ingenieur den Master-Studenten den Hergang der Katastrophe vor der Insel Giglio mit Hilfe eines 3-D-Films erläutert.

Ein internationales Expertenteam hat mit den Bergungsarbeiten an der "Costa Concordia" begonnen. Mehr als zweieinhalb Jahre lagen große Teile des 290-Meter-Kolosses unter Wasser.
7 Bilder
Die letzte Reise der "Costa Concordia"
Foto: Claudio Giovannini (dpa)

Warum der in Grosseto angeklagte Kapitän in einem Universitäts-Seminar vor 80 Teilnehmern seinen Standpunkt vertreten muss, ist damit dennoch nicht geklärt. Die Staatsanwaltschaft interessiert sich nun auch für die Lektion, will den Professor vernehmen und Aufzeichnungen der Veranstaltung hören.

Professor Mastronardi behauptet, Schettinos Anwälte hätten auf eine Teilnahme ihres Mandanten wert gelegt, er sei diesem Wunsch nachgekommen. Es wirkt so, als sei der Uni-Auftritt Schettinos Teil einer groß angelegten Rehabilitations-Kampagne zugunsten des Kapitäns, die letztendlich auch das Gericht beeindrucken soll. Schettino, so vermitteln seine Anwälte, habe in der Unglücksnacht genau das Richtige getan.

Kapitän Schettino : "Habe das Schiff nicht verlassen"

Anstatt die Anker im Meer zu werfen, was noch mehr Opfer verursacht hätte, habe er das sinkende Schiff vor den Hafen von Giglio gesteuert, wo es auf dem Felsen zum Aufliegen kam. Der Kapitän sei nicht in ein Rettungsboot gerutscht, sondern regelrecht gestürzt, während ihm wegen der Neigung des Schiffs Möbel auf den Kopf fielen. Und den Alarm habe er nicht ausgelöst, da sonst die Passagiere in Panik verfallen wären. „Ich habe das Schiff nicht verlassen, sondern bin sofort wieder an Bord gegangen“, zitiert ihn La Repubblica.

Die italienische Öffentlichkeit zeigt sich dennoch empört. Sapienza-Rektor Luigi Frati verurteilte Schettinos Kurzauftritt und leitete disziplinarische Maßnahmen gegen den Professor ein. Bildungsministerin Stefania Giannini gab sich per Twitter „erschüttert“. Der Chef des italienischen Zivilschutzes, Franco Gabrielli, der den Transport der Costa Concordia von Giglio in den Hafen von Genua begleitet hatte, flüchtete sich in Ironie: „Schettino, der über Panik-Management referiert? Das ist so, als ob Dracula eine Lektion über Blutarmut hält.“

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