DSDS-Kandidaten schreiben emotionalen Brief an Daniel Küblböck
15 Jahre ist es her, dass Daniel Küblböck auf der „DSDS“-Bühne stand. Sieben seiner Mitstreiter von damals haben sich jetzt von dem Sänger verabschiedet.
Sie waren die erste Generation bei „Deutschland sucht den Superstar“: Zehn völlig unbekannte Sänger, die gemeinsam zum ersten Mal vor einer Fernsehkamera standen. Das ist 15 Jahre her, Daniel Küblböck war einer der Finalisten in der ersten Staffel derCastingshow. Seine ehemaligen Konkurrenten nennen ihn einen „Freund“. Jetzt, wo die Suche nach dem 33-Jährigen im Meer vor Kanada eingestellt worden ist, haben sich seine Mitstreiter von früher in einer langen Instagram-Nachricht von Küblböck verabschiedet.
„Es tut uns unendlich leid, auf diese Weise zu erfahren, welche grausame Traurigkeit Dich die letzten Monate umgeben haben muss“, schreiben sieben der einstigen DSDS-Teilnehmer in ihrem gemeinsamen Brief im Internet. Unterzeichnet haben ihn Juliette Schoppmann, Stephanie Bauckmayer, Andrea Josten, Daniel Lopes, Vanessa Struhler, Nektarios Bamiatzis und Gracia Baur. Der Sieger der Staffel, Alexander Klaws, hat sich bisher nicht geäußert.
„Manche Menschen, die Dich nicht kannten und vor allem nicht ,erkannten’, empfanden Dich möglicherweise als Clown“, schreibt die Gruppe weiter. Doch auch Clowns würden weinen. „Und die sehr guten Clowns besitzen die Fähigkeit, ihre Tränen vor den Menschen zu verbergen, denen sie sie nicht zeigen wollen!“ Sie erinnern sich an Küblböcks vielfältige Persönlichkeit, die sie in der „DSDS“-Zeit zwischen November 2002 und März 2003 kennenlernten: einen Menschen „mit unglaublich vielen Facetten, einem riesigen unvoreingenommenem Herzen aber auch einer sehr zerbrechlichen Seele“.
Suche nach Daniel Küblböck eingestellt
Daniel Küblböck hatte in der Staffel den dritten Platz hinter Klaws und Juliette Schoppmann belegt. Beide arbeiten heute noch als Sänger. Viele Fans zollen den Schreibern im Internet Respekt. „Als ich das las, kamen mir die Tränen“, schreibt eine Nutzerin. Eine andere findet: „Daniel war ein ganz toller Mensch.“
Der gebürtige Bayer Küblböck, der vor einigen Jahren von einer Millionärin adoptiert worden war und seitdem Kaiser-Küblböck hieß, war am Sonntag in der Labradorsee vor Neufundland von Bord eines Aida-Kreuzfahrtschiffs gegangen. Es gilt als wahrscheinlich, dass er von der Reling gesprungen ist. Am Montag hatte die kanadische Küstenwache die Suche nach 80 vergeblichen Stunden eingestellt.
Wann der Sänger für tot erklärt wird, steht nicht fest. Ist ein Mensch nach dem Sturz von Bord eines Schiffes vermisst, kann ein Gericht auf Antrag den Tod erklären. Diesen Antrag kann zum Beispiel die Familie oder der zuständige Staatsanwalt stellen.
Küblböcks „positive Energie“ habe alle angesteckt
Als verschollen gilt jemand, von dem es seit längerer Zeit kein Lebenszeichen gibt, wenn gleichzeitig ernste Zweifel an seinem Weiterleben bestehen. Allgemein kann jemand für tot erklärt werden, wenn er seit zehn Jahren als verschollen gilt. Wenn Menschen auf See verschwinden, gilt eine kürzere Frist. Küblböck könnte deshalb bereits nach sechs Monaten für tot erklärt werden. Seine „DSDS“-Mitstreiter versprechen, ihn auch dann nicht zu vergessen. „Deine positive Energie hat uns alle angesteckt und hat unzähligen Menschen draußen den Glauben an sich selbst zurückgegeben.“ (sari/dpa)
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