Das Warten hat ein Ende: Hamburger Elbphilharmonie öffnet
Nach zehn Jahren Bauzeit ist es soweit: Die Hamburger Elbphilharmonie wird eröffnet. Was hinter dem Architekturwunder steckt und für die Eröffnungsfeier geplant ist.
Nach zehn Jahren hat das Warten endlich ein Ende und die Eröffnung steht bevor: Die Hamburger Elbphilharmonie wird eingeweiht. Die Chancen der Elbphilharmonie, sich in der Reihe der Wahrzeichen neben dem Brandenburger Tor in Berlin oder dem Eifelturm in Paris einzureihen, stehen nicht schlecht - immerhin wird das "Architekturwunder" mittlerweile mit Lob überhäuft.
Die Geschichte der Elbphilharmonie ist von Bauverzögerungen und Kostenexplosionen geprägt. Mit der Grundsteinlegung im April 2007 nahm die scheinbar unendliche Geschichte des Projekts seinen Lauf. So wurde der Eröffnungstermin mehrfach verschoben - aus 2010 wurde 2012, daraus wiederum 2014 und letztlich ist doch erst der 11. Januar 2017 zum alles entscheidenden Tag geworden.
Auch die Kosten stiegen im Laufe der Jahre immer weiter. Die erste Machbarkeitsstudie ging von Gesamtkosten in Höhe von 186 Millionen Euro aus, letztendlich wurde für den Jahrhundertbau jedoch die stolze Summe von 789 Millionen Euro ausgegeben.
Das Architekturwunder Elbphilharmonie?
Der Architekt Alexander Gérard und die Kunsthistorikerin Jana Marko hatten die Idee eine Kombination aus Konzerthaus, Hotel und Wohnungen direkt am Rand von Deutschlands größtem Seehafen entstehen zu lassen. Ein Mix aus Backstein-Klassik und Glasfassaden sollte es werden. Die Plänen der Schweizer Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron wurden schließlich zur Vorlage.
Die Glasfassade Hamburger Elbphilharmonie besteht aus 1100 Glaselementen mit 2200 Scheiben und der höchste Punkt des Baus ist 110 Meter hoch. Die atemberaubende Architektur der "gläsernen Welle" auf einem alten Kaispeicher an der Spitze der Hafencity soll nicht nur ein Hingucker, sondern auch ein neuer Besuchermagnet Hamburgs sein. "Die Elbphilharmonie ist ein Weltwunder geworden. Das spricht sich rum", sagt Christoph Lieben-Seutter, Generalintendant von Elbphilharmonie und Laeiszhalle, im dpa-Interview.
Was hat die Elbphilharmonie zu bieten?
Die Elbphilharmonie ist mit drei Konzertsälen ausgestattet, wobei der Große Saal mit 2100 Plätzen ähnlich wie die Berliner Philharmonie nach dem Weinberg-Prinzip aufgebaut ist: Einer Bühne in der Mitte, die von terrassenförmigen Publikumsrängen umgeben ist - nur viel höher und viel steiler. Die Form des Saals vergleichen die Architekten mit antiken Amphitheatern, mit Stadien und einem Zelt. Dank der Akustik des Japaners Yasuhisa Toyota, der die spektakuläre Innenverkleidung, die sogenannte Weiße Haut, entworfen hat, sollen die Besucher von allen Plätzen gleich gut hören können.
Die Plaza auf 37 Metern Höhe hält für Hamburger, Touris, Hotelgäste oder Konzertbesucher einen einzigartigen 360° Panoramablick über die Stadt und den Hafen bereit. Da die Kapazität begrenzt ist, müssen die Besucher vorher Tickets ziehen, nur Konzertbesucher kommen ohne Ticket zur Plaza. Von hier kommen die Besucher über geschwungene Treppen zum Großen und zum Kleinen Konzertsaal, zur Gastronomie und zur Lobby des Hotels. Durch riesige Windschotts gelangt man zum Balkon, der einmal rund um die Elbphilharmonie führt.
Spektakuläres Programm zur Elbphilharmonie-Eröffnung?
Definitiv haben sich die Hamburger für den Eröffnungstag so einiges einfallen lassen. Während des Eröffnungskonzerts im Großen Saal wird die Fassade des Konzerthauses in Echtzeit beleuchtet. Die Musik des NDR Elbphilharmonie Orchesters findet sich draußen auf der roten Backsteinwand in Formen und Farben wieder. Auch prominenten Gäste wie Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel haben sich für die Feierlichkeiten angekündigt. lur/dpa
Die Diskussion ist geschlossen.