Das ruhige Leben im kinderfreien Dorf
Um in Firhall wohnen zu dürfen, muss man 45 Jahre alt sein, darf keine Enten, Hasen, Tauben oder Bienen haben - und kein Kind. Die britische Presse nennt den Ort die Heimat von "Kinderhassern".
Firhall liegt in den schottischen Highlands, idyllisch zwischen Wiesen, Wäldern, einem Fluss und einem Golfplatz, der so groß ist, wie Firhall selbst. Eine tiefe Ruhe liegt über dem Örtchen. Doch etwas fehlt in dieser Ruhe, die nur von Tennisspielern und Golf-Abschlägen gestört wird.
Es sind die Kinder, denn die sind in Firhall nicht erlaubt.
Das brachte dem Dorf, das 2003 gegründet wurde, den Ruf als Heimat von "kinderhassenden Ungeheuern" ein. Für David Eccles, dem Vorsitzenden der Gemeinde, ist dies jedoch nichts weiter als ein Medienhype. Die Einwohner von Firhall würden lediglich ein ruhiges und friedliches Leben führen wollen, umgeben von Mutter Natur.
Zu Mutter Natur scheinen aber keine Enten, Hasen, Tauben oder Bienen zu gehören - diese sind im Ort verboten. Lediglich einen Hund darf jeder Haushalt besitzen. Und auch mit Kindern ist das Dorf nicht so streng, wie viele meinen: Ein kurzer Besuch von Enkelkindern oder Kindern von Freunden ist durchaus erlaubt im klinisch sauber wirkenden Ort.
Die Rasen sind perfekt getrimmt, auf den Auffahrten stehen blankpolierte Mercedes neben Porsche-Wägen, von den Gehwegen könnte man essen. Was fehlt, sind herumliegende Skateboards, Fahrräder oder Fußbälle.
Ein Rentnerort ist Firhill allen Vermutungen zum Trotz hingegen nicht. Viele Einwohner gehen noch arbeiten, einige genießen ihren Ruhestand. Eine Anwohnerin sagte der BBC: "Bei uns singen die Vögel so schön und die Wildnis ist bezaubernd. Jeden Tag siehst du Eichhörnchen. Es ist einfach ein wunderbarer Ort zum Leben." Dass im Ort keine Kinder erlaubt sind, sei kein Grund für sie gewesen, nach Firhall zu ziehen. Von Niko Steeb
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