Der Arzt von Lambaréné: 140. Geburtstag von Albert Schweitzer
Arzt, Theologe, Organist und Philosoph: Albert Schweitzer war ein vielseitiger Mann. Der Nobelpreisträger wäre heute 140 Jahre alt geworden.
Die humanitäre Arbeit und die Werke Albert Schweitzers wirken auch heute noch nach. Der in Elsass geborene Sohn eines Pfarrers studierte in Straßburg Theologie und Philosophie, die er beide mit Promotion abschloss. Neben seinem Pfarramt war Albert Schweitzer außerdem als Professor für Theologie an der Universität tätig. Der Nobelpreisträger war zudem berühmter Organist, widmete sich dem Orgelbau und gab Orgelkonzerte. Schweitzer war auch ein bedeutender Bachforscher.
Der Tropenarzt Albert Schweitzer
Doch Albert Schweitzers Lebensaufgabe war eine andere. Ab 1905 studierte er Medizin, mit dem Ziel als Arzt nach Afrika zu gehen. Seine aufblühende Karriere als Universitätsprofessor für Theologie gab er auf und zog mit seiner Frau Helene Bresslau ins afrikanische Gabun. Dort wollte er ein Urwaldhospital in Lambaréné errichten. Die medizinische Versorgung in der äquatorialafrikanischen Region war damals extrem unterentwickelt.
Dank seiner Buchveröffentlichungen konnte er notwendige finanzielle Mittel für den Ausbau seines Krankenhauses sammeln. Außerdem gab er weiterhin Orgelkonzerte und machte Vortragsreisen. Neben seiner Arbeit im Krankenhaus, veröffentlichte der Tropenarzt weiterhin zahlreiche Bücher zu theologischen, musikalischen und philosophischen Themen. Er begründete unter anderem die Ethik der "Ehrfurcht vor dem Leben".
Auch politisch engagierte sich Schweitzer. 1954 forderte er Aufklärung über die Folgen für die Menschheit durch Radioaktivität und kämpfte damit gegen die atomare Aufrüstung.
Lambaréné ist zur Klinik herangewachsen
Für seinen vielseitigen Einsatz für Mensch und Tier wurde Schweitzer mehrfach ausgezeichnet, unter anderem gewann er den Friedensnobelpreis. Im September 1965 verstarb Albert Schweitzer mit 90 Jahren in Lambaréné, wo er auch beerdigt wurde. Bis heute trägt seine Hilfsaktion Früchte. Das Spital Lambaréné wurde wenige Jahre nach Schweitzers Tod von einer internationalen Stiftung übernommen und ist zu einer international geleiteten modernen Klinik herangewachsen.
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