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Getötete Studentin
28.12.2016

Der Mordfall in Freiburg lässt die Ermittler nicht los

Blumen und Grablichter stehen an einem Baum in Freiburg, wo eine Studentin umgebracht wurde.
Foto: Patrick Seeger (dpa)

Nach dem Mord an einer Studentin in Freiburg sitzt ein Flüchtling in Haft. Die Polizei rätselt über Motiv und Tatablauf - und hofft, dass aus dem Fall Lehren gezogen werden.

Der mutmaßliche Mörder sitzt in Haft. Die Beweise sind gesichert, die Verunsicherung in der Bevölkerung hat sich nach Wochen der Angst gelegt. Doch der Sexualmord von Freiburg, der überregional Schlagzeilen machte und noch vor dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt eine Debatte über die deutsche Flüchtlingspolitik ausgelöst hat, gibt den Ermittlern weiter Rätsel auf. Der junge Flüchtling, der nach dem Mord an einer Studentin festgenommen wurde, schweigt - und sorgt so für weitere, wahrscheinlich noch monatelange Ermittlungen der Polizei. 

Peter Egetemaier, Chef der Freiburger Kriminalpolizei, sitzt in seinem Dienstzimmer und erläutert den Fall, an dem die 68 Beamten der Sonderkommission "Dreisam" arbeiten: Mitte Oktober wird in Freiburg am Ufer des Flusses Dreisam eine 19 Jahre alte Studentin vergewaltigt und ermordet. Sie ist nachts alleine mit dem Fahrrad unterwegs von einer Studenten-Party nach Hause, als sie Opfer des Verbrechens wird.

Sieben Wochen später schnappt die Polizei den mutmaßlichen Mörder. Es ist Hussein K. Er stammt nach eigener Aussage aus Afghanistan und ist 17 Jahre alt. Doch daran gibt es Zweifel. Nach Deutschland kam er im November 2015 ohne Papiere in den Wirren der Flüchtlingskrise als minderjähriger, unbegleiteter Flüchtling. Hussein K. beantragte Asyl und lebte in Freiburg bei einer Pflegefamilie. 

Erst nach der Festnahme wird klar, dass er schon 2013 eine Gewalttat an einer jungen Frau auf der griechischen Insel Korfu begangen hat. Er wurde in Griechenland zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt und im Oktober 2015 unter Auflagen vorzeitig entlassen. Er tauchte unter und kam nach Deutschland. Die deutschen Behörden wussten nichts von der kriminellen Vorgeschichte, weil Griechenland nur im eigenen Land fahndete und andere Staaten nicht informierte. So blieb Hussein K. in Deutschland unbehelligt - bis nach dem Mord an der Studentin. 

DNA-Spuren von ihm hat die Freiburger Polizei am Tatort gefunden. Ihm werden Vergewaltigung und Mord zur Last gelegt, sagt der Leitende Oberstaatsanwalt Dieter Inhofer. Hussein K. hat einen Verteidiger - und lehnt es ab, mit den Ermittlern zu reden.

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"Ich hoffe, dass er sich doch noch dazu durchringt, mit uns zu sprechen", sagt Egetemaier. "Es wäre eine Entlastung für die Eltern der Getöteten." Die Eltern und auch die Ermittler wissen bis heute nicht, was wirklich geschah in der Nacht auf den 16. Oktober. Und vor allem, welches Motiv der Täter hatte. "Den Eltern Gewissheit geben. Das wäre wichtig, um dieses schreckliche Verbrechen verarbeiten zu können", sagt der Kripo-Chef. Er saß den Eltern nach dem Mord gegenüber und musste ihnen die traurige Botschaft überbringen, dass ihre Tochter Opfer eines tödlichen Sexualdelikts geworden ist.

Freiburg atmet auf

Der Druck, den Täter zu finden, ist von den Ermittlern gewichen. "Das Aufatmen in der Bevölkerung ist spürbar", sagt Egetemaier. Tausende Dankesbotschaften und E-Mails erreichten die Polizei nach der Festnahme des Verdächtigen. Doch der Fall, sagt der Beamte, ist noch lange nicht abgeschlossen. Das Bild sei noch immer verschwommen.  

"Auch weil der Verdächtige schweigt, sind wir auf weitere Ermittlungen angewiesen. Diese werden noch Monate dauern", sagt Egetemaier. Lediglich 40 Kriminalisten aus ganz Baden-Württemberg, die als Hilfe zur Mordaufklärung nach Freiburg gekommen sind, werden Mitte Januar wieder zurück in ihre Dienstellen gehen.

"Wir suchen noch immer Zeugen", sagt Polizeisprecherin Laura Riske. Offen ist, ob der Verdächtige das Opfer kannte. Zudem wissen die Ermittler bis heute nicht, wie der Täter handelte und was ihn zu der Tat veranlasste. Mögliche Augenzeugen haben sich nicht gemeldet, der Tatablauf liegt bis heute im Dunkeln. Auch das Alter von Hussein K. ist unklar. Ein Gutachten soll nun Klarheit bringen.

In Gang gebracht hat der Fall eine Debatte über mehr Rechte für die Polizei beim Auswerten von DNA-Spuren. "Eine umfassendere Auswertungsmöglichkeit hätte uns bei der Tätersuche enorm geholfen, sie hätte uns deutlich schneller zum Ziel geführt", sagt Egetemaier und plädiert, wie auch andere, für eine Gesetzesänderung.

Blumen und Trauerschmuck hängen nach dem Verbrechen an Freiburg an einem Baum an der Dreisam.
Foto: Patrick Seeger, dpa

"Wir wollen keinen gläsernen Bürger oder die Aushöhlung des Rechtsstaats", sagt der Beamte. Aber in schwerwiegenden Kriminalfällen, wie etwa bei Mord, sollte es der Polizei erlaubt sein, zusätzlich zum Geschlecht auch Augen- und Haarfarbe sowie grobe regionale Herkunft und ungefähres Alter zu analysieren. "Das hätte zur Folge, dass nicht Unschuldige in Verdacht geraten, weil wir sie mit einer umfassenderen Analyse als Täter rasch ausschließen können."

 Bislang überprüfe die Polizei jeden Verdächtigen, oft stelle sich seine Unschuld heraus. "Eine umfassendere DNA-Auswertung würde diesen Menschen die unangenehme Situation, wegen eines schweren Verbrechens in Verdacht zu geraten, ersparen. Und die Polizei müsste nicht Zeit und Aufwand in Ermittlungen stecken, die ins Nichts führen."

Weiter ungeklärt ist der Mordfall in Endingen bei Freiburg. Dort war drei Wochen nach der Tat in Freiburg eine 27 Jahre alte Joggerin vergewaltigt und ermordet worden. Konkrete Hinweise, dass Hussein K. auch in Endingen der Täter ist, gibt es laut Polizei nicht. Es gebe keine Spuren, die auf einen Zusammenhang deuten, sagt Egetemaier. Vom Täter in Endingen gebe es weiter keine konkrete Spur. Von Jürgen Ruf, dpa

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