„Der Papyrus des Cäsar“: Das erwartet Fans im neuen Asterix
Nächste Woche erscheint „Der Papyrus des Cäsar“. Und auch im „Asterix“-Band 36 sparen die Schöpfer nicht mit Anspielungen. Eine Figur erinnert an Wikileaks-Gründer Julian Assange.
Zum 36. Mal befinden wir uns nun also schon im Jahre 50 vor Christus. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt. Ganz Gallien? Nein! Ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf hört nicht auf, Widerstand zu leisten – was sich aber nicht überall herumgesprochen hat. Und dieses sensationelle Geheimnis will ein aufgeweckter „Kolporteur ohne Grenzen“ aufdecken – dessen Züge Wikileaks-Gründer Julian Assange ähneln.
Mit der Figur des Enthüllungsjournalisten, der sich nicht von Cäsars PR-Kampagnen täuschen lässt, kommt eine brennende Aktualität in die zeitlosen Abenteuer des pfiffigen Galliers Asterix und seines gutmütigen Freundes Obelix.
Ob „Der Papyrus des Cäsar“ ein Erfolg wird? Band 35 jedenfalls erreichte eine Auflage von insgesamt 5,4 Millionen, die in 24 Sprachen und Dialekten erschien. Diesmal gehen zunächst vier Millionen Hefte in den Druck. Entsprechend der Tradition ist auch das neue Gallier-Abenteuer wieder mit satirischen Anspielungen auf das politische Geschehen Frankreichs und darüber hinaus gespickt.
Zweiter Asterix von Autor Ferri und Zeichner Conrad
Während Julian Assange, den die Autoren am liebsten „Wikilix“ genannt hätten, in der Rolle des „Guten“ auftaucht, erscheint als Schurke Cäsars Medienberater Bonus Promoplus. Er erinnert an den umstrittenen französischen Verleger Jacques Séguéla, einen Mann mit einem bis in die höchsten Staatsspitzen verzweigten Netzwerk – so war er es, der den früheren Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy einst mit Ex-Model Carla Bruni verkuppelt hatte.
Zum zweiten Mal stammt der Comic aus den Federn von Autor Jean-Yves Ferri und Zeichner Didier Conrad. Den Segen von Albert Uderzo, der die Kult-Serie 1959 gemeinsam mit René Goscinny begründet hat, haben sie. Goscinny starb 1977, doch war auch seine Tochter Anne bei der gestrigen Vorstellung in Paris zugegen. „Dank unserer Freunde wird Asterix weiterhin altern, ohne Falten zu bekommen“, versicherte sie.
Anders als bei Band 35, „Asterix bei den Pikten“, prangt diesmal Uderzos Name nicht mehr mit auf dem Cover. Die Tradition sieht er aber durch das neue Schöpfer-Duo Ferri und Conrad gewahrt. „Ihre Arbeit passt gut zu dem, was bisher gemacht wurde“, sagte der 88-Jährige. Er habe höchstens hier und da ein bisschen geholfen, hatte er zuvor der Zeitung Figaro verraten.
Die Diskussion ist geschlossen.