Bahn präsentiert neuen Hochgeschwindigkeitszug ICE 4
Er soll das neue Aushängeschild der Bahn werden: Bahn-Chef Grube stellte heute den ICE 4 vor. Er ist zwar langsamer als seine Vorgänger, soll aber viele Vorteile bieten.
Mit dem ICE 4 starte das Unternehmen in eine "neue Ära", sagte Bahn-Chef Rüdiger Grube bei der Vorstellung des neuen Hochgeschwindigkeuitszuges am Berliner Hauptbahnhof. Der ICE 4 soll auf der Strecke zwischen Hamburg und München den Probebetrieb und im Dezember 2017 offiziell seinen Dienst aufnehmen.
Die Bahn will bis 2030 sein Fernverkehrsangebot deutlich ausbauen und mehr Städte und Regionen miteinander verbinden. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) betonte, mit dem ICE 4 stehe nun das "modernste und kundenfreundlichste Upgrade für den Hochgeschwindigkeitsverkehr" bereit.
Der 12-teilige ICE 4 ist fast 350 Meter lang und hat 830 Sitzplätze. Vorgesehen ist unter anderem ein Servicewagen mit Kleinkindabteil und Familienbereich. Durch eine neue Antriebstechnologie könnten die Wagen flexibler zusammengesetzt werden, erläuterte Grube. So könne man die Zuglänge gezielter an die Passagierzahl anpassen. Die Klimaanlage sei für Temperaturen zwischen minus 25 und plus 45 Grad Celsius ausgelegt und damit leistungsfähiger als bisher, versprach der Bahnchef. Zudem soll pro Sitzplatz etwa ein Fünftel weniger Energie verbraucht werden.
ICE 4 langsamer als seine Vorgänger
Der ICE 4 ist mit einer Höchstgeschwindigkeit von 250 Stundenkilometern zwar langsamer als die Vorgänger-Generation des ICE 3. Er soll der Deutschen Bahn aber durch mehr Sitzplätze und die damit einhergehende Möglichkeit zu mehr verkauften Tickets pro Zug und sowie durch einen geringeren Energieverbrauch aus der Krise helfen. Der Fernverkehr kämpft inzwischen seit Jahren gegen die Billigkonkurrenz der Fernbusse.
Für Fahrgäste hält der ICE 4 mehrere Neuerungen bereit: So können ab Dezember 2017 erstmals Fahrräder im ICE mitgenommen werden. Es gibt zudem mehr Plätze für Rollstuhlfahrer. Sie können über eingebaute Lifte auch leichter in den Zug gelangen. Im Innern werden Reisende auf Bildschirmen über ihre Anschlüsse auf dem Laufenden gehalten.
Die neuen Fernzüge sollen nach und nach die Züge der ICE1- und ICE2-Flotte ersetzen. Bisher hat die Deutsche Bahn für 5,3 Milliarden Euro 130 Exemplare des ICE 4 geordert. Sie sollen bis Mitte 2023 ausgeliefert werden. Gebaut werden die Züge von Siemens in Zusammenarbeit mit Bombardier. dpa/afp
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