"Wie wir Deutschen ticken": Inkonsequenz bei Ernährung, Ampeln und Bayern
Durch die Sammlung von Umfragen glauben Forscher ermittelt zu haben, wie deutsche Bundesbürger sich selbst sehen. "Wie wir Deutschen ticken" erscheint nun auch als Buch.
Das Marktforschungsunternehmen YouGov hat das Projekt "Wie wir Deutschen ticken" durchgeführt und dafür von September 2014 bis April 2015 in über 80 Online-Erhebungen Deutsche zu ihren Sichtweisen befragt. Eine Sammlung der Ergebnisse erscheint am Montag als Buch. Die Ergebnisse bestätigen teils Vorurteile, gibt Herausgeber und Diplom-Psychologe Holger Geißler zu. Doch man müsse das Bild der Deutschen "etwas differenzierter sehen".
"Wie wir Deutschen ticken": Nicht alle Regeln werden konsequent befolgt
Während 95 Prozent der Deutschen sich selbst als zuverlässig einschätzen, kann von ihrer Konsequenz laut "Wie wir Deutschen ticken" keine Rede sein. Ein Beispiel ist, dass 59 Prozent der Befragten angaben, sie würden auf ihr Gewicht achten, während 43 Prozent der Frauen und 37 Prozent der Männer innerhalb der vergangenen fünf Jahre zugenommen haben. Auch beim Trend zu veganer und vegetarischer Ernährung zeigt sich diese Geteiltheit. Nur sechs Prozent der Deutschen leben komplett vegetarisch, nur zwei Prozent vegan, so lautet das Ergebnis von "Wie wir Deutschen ticken".
Auch bei der Einhaltung von Regeln sind die Deutschen nicht konsequent. 71 Prozent der Fußgänger gehen bei Rot über die Ampel, "wenn der Verkehr es zulässt", bei den Radfahrern sind es über 20 Prozent. Doch 14 Prozent der Deutschen würden lieber umkehren, als über eine rote Ampel zu gehen, die einfach nicht grün wird. Am seltsamsten ist aber das Ergebnis zur Beliebtheit bei "Wie wir Deutschen ticken". Bayern ist zugleich das sympathischste und das unsympathischste Bundesland. Einigkeit herrschte über Bayern in einem Punkt: Es gilt in ganz Deutschland als eines der schönsten Bundesländer. dpa/sh
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