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Tote und Infizierte
25.03.2020

Die Coronavirus-Pandemie und die Sache mit den Zahlen

Derzeit überall präsent - das Coronavirus, wie hier auf einer Grafik im Bahnhof Alexanderplatz.
Foto: Paul Zinken, dpa

"Die Kurve abflachen", "die Ausbreitung bremsen", "dem Virus was entgegensetzen" - Parolen im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Um Erfolge oder Misserfolge zu messen, braucht man Zahlen. Die sind manchmal tückisch.

Eine der wohl meist zitierten Universitäten dieser Tage ist die Johns Hopkins University. Sie hat, was alle begehren: Zahlen zur Coronavirus-Pandemie. Weltweit und quasi dauernd aktualisiert, grafisch aufbereitet.

Selbst für Deutschland werden eher Zahlen der privaten Uni aus Baltimore im US-Bundesstaat Maryland genommen als von der hiesigen Bundesoberbehörde für Infektionskrankheiten, dem Robert Koch-Institut (RKI).

"Zahlen sind scheinbar objektiv und man glaubt ihnen eher", erläutert André Scherag vom Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Datenwissenschaften der Universität Jena. "Sie suggerieren eine Sicherheit. Das ist ja das, was man im Moment gerne hätte." Doch die derzeit verfügbaren Zahlen haben so ihre Tücken.

Das föderale System der Bundesrepublik bringt es mit sich, dass in den Bundesländern unterschiedliche Behörden die Daten erfassen, bündeln und zu unterschiedlichen Zeiten veröffentlichen. So sind die ersten in der Regel die örtlichen Gesundheitsämter. Sie übermitteln ihre Daten an die Landesgesundheitsämter. Je nachdem, wer hier wann mit den Zahlen an die Öffentlichkeit geht, können die Daten von außen betrachtet schon dann nicht mehr übereinstimmen.

Das RKI sammelt die Zahlen aus den Ländern - und hinkt somit schon automatisch mit der Veröffentlichung hinterher. Das wurde etwa am Wochenende deutlich, als manche schon einen abflachenden Verlauf der Neuinfektionen bejubelten. Das RKI verwies aber auf den Zeitverzug: "Am aktuellen Wochenende wurden nicht aus allen Ämtern Daten übermittelt, so dass der hier berichtete Anstieg der Fallzahlen nicht dem tatsächlichen Anstieg der Fallzahlen entspricht. Die Daten werden am Montag nachübermittelt und ab Dienstag auch in dieser Statistik verfügbar sein." Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wiederum bekommt die Angaben von den nationalen Behörden - also noch später.

Nun gibt es verschiedene Stellen, die selbst Daten überregional erheben. Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) beispielsweise versucht, schneller als das RKI eine deutschlandweite Übersicht zu bekommen. Dafür summiert sie die Angaben von den Landesbehörden. Weil diese zu unterschiedlichen Zeiten ihre Datensätze aktualisieren, berichtet die dpa mehrmals täglich über den dann aktuellen Stand.

Die Johns Hopkins University wiederum gibt als Quelle ihrer deutschen Zahlen die niederländische Nachrichtenagentur BNO News in Tilburg an, die sich auf Zahlen der Berliner Morgenpost bezieht. Marie-Louise Timcke, die das Interaktiv-Team der Funke Mediengruppe leitet, zu der die Morgenpost gehört, hat zwar keinen direkten Kontakt zur Uni - aber durchaus schon bemerkt: "Immer wenn wir manuell neue Zahlen eintragen, haben die irgendwann die gleichen." Auch die Morgenpost nutzt laut Timcke die Zahlen der Landesgesundheitsämter.

Über den Umweg Tilburg und Baltimore landen die Daten dann in den deutschen Nachrichten mit Quelle Johns Hopkins. Doch auch wenn die "Morgenpost" dann nicht genannt wird, sagt Timcke: "Irgendwie finde ich das auch total cool, das ist wie eine Art Kollaboration: Wir nutzen deren Weltdaten, und sie dafür unsere Daten zu Deutschland."

Forscher Scherag warnt aber vor Ländervergleichen: Während in Deutschland inzwischen eher breit auf Sars-CoV-2 getestet werde, werde in Italien aufgrund des akuten Drucks nur sehr selektiv getestet, oder es mangele an Testdurchführungen wie in den USA. Für das eigene Land unter konstanten Bedingungen lasse sich die Entwicklung aber dennoch relativ gut ablesen. "In der Regel kann man Trends innerhalb einer Region gut erkennen." Hinzu komme allerdings eine hohe Dunkelziffer von Infizierten, die auf Basis einer aktuellen chinesischen Studie auf das Zehnfache der vorliegenden Zahlen geschätzt werden müsse.

Doch abgesehen von den zeitlichen Abständen und der Dunkelziffer stecken die Tücken im Detail: Nehmen wir ein Praxisbeispiel von vor ein paar Tagen, als zwei Corona-Patienten starben. Eine Quelle berichtete da von zwei Toten im Krankenhaus im oberfränkischen Selb - korrekt. Eine andere Quelle berichtete von je einem Toten aus den Landkreisen Wunsiedel im Fichtelgebirge und Tirschenreuth in der Oberpfalz - was ebenfalls korrekt war. Wer nicht aufpasst beziehungsweise nachfragt, kommt am Ende auf vier Todesfälle. Oder gegebenenfalls auch nur auf drei - denn Selb ist die Große Kreisstadt im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge.

Kann man also all die Zahlen nicht für bare Münze nehmen? "Das ist keine Atomphysik, die wir hier haben", sagt Scherag. Keine Quelle liefere hundertprozentig genaue Daten. Aber die deutschen Behörden und die Johns Hopkins University haben hochkonsistente Daten. "Das hilft uns zu erkennen, ob die Dynamik sich ändert, und Maßnahmen zu planen", so der Professor. "Und man kann der Bevölkerung aufzeigen, welchen Effekt die aktuellen Maßnahmen haben. Wir alle hoffen, die jetzige Entwicklung ähnlich wie in Südkorea auszubremsen." (dpa)

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