Die Kleidung der Gläubigen
In manchen Religionen gibt es Regeln, wie sich die Menschen anziehen sollen. In anderen nicht. Hier erfährst du etwas mehr darüber
Es gibt Religionen, die haben Kleiderregeln. Das heißt: Manche Gläubige ziehen sich im Alltag besonders an. Sie zeigen damit: Ich gehöre zu einer bestimmten Glaubensgemeinschaft und ich nehme meinen Glauben sehr ernst. Wie manche dieser Kleiderregeln aussehen, das erfährst du hier:
Christentum Für Christen gibt es keine festgeschriebenen Kleiderregeln im Alltag. Jeder darf anziehen, was er möchte. Bei den Leuten, die einen religiösen Beruf haben, ist das etwas anders. Diese „Helfer Gottes“ haben besondere Kleidung, durch die du erkennen kannst, was ihre Aufgabe in der Kirche ist. Zum Beispiel: Viele Pfarrer tragen ein Kollar. Das ist der weiße Stehkragen, der vorne am Hals über der Knopfleiste zu sehen ist. Mönche und Nonnen tragen häufig ihre Ordenstracht. Anhand dieser Anziehsachen kannst du auch erkennen, zu welcher Gruppe an Klosterleuten sie gehören.
Judentum Für Juden gibt es nur wenige Kleidungsregeln. Die meisten Juden kleiden sich im Alltag ganz normal. Auf dem Kopf tragen viele jüdische Männer eine Kippa. Die kleine Kappe soll zeigen, dass ihr Träger Ehrfurcht vor Gott hat. Außerdem bekennen sich die Träger damit zum Jüdisch-Sein. Orthodoxe Juden erkennst du ebenfalls oft an der Kleidung. Diese Männer und Frauen sind sehr gläubig und halten sich streng an die Schriften des Judentums. Die Frauen tragen einen bodenlangen Rock und langärmelige, hochgeschlossene Oberteile sowie einen Hut oder eine Perücke. Die Männer tragen Schläfenlocken, einen langen Bart, schwarze Kleidung und einen Hut.
Islam Im Islam gibt es Kleiderregeln für Männer und Frauen. Zum Beispiel sollen Muslime außerhalb ihrer Wohnung weite Anziehsachen tragen, die viel vom Körper bedecken. Und Frauen sollen ein Kopftuch tragen. Darauf weist auch der Koran hin. In manchen Ländern tragen Muslimas auch weite Gewänder und Schleier. Diese Kleidungsstücke sehen immer anders aus und haben andere Namen. Es gibt Muslime, die halten sich an die Kleidungsregeln, und welche, die das nicht tun. Zum Gebet tragen manche Männer auch eine Gebetsmütze, die Takke. Die ist aber keine Pflicht. Anders ist das bei der Pilgerreise: Da schreibt der Koran für alle Muslime auf der ganzen Welt eine besondere Kleiderordnung vor. Männer müssen sich in zwei große, weiße Leinentücher hüllen. Der Kopf bleibt unbedeckt.
Hinduismus Eine Kleidungsvorschrift gibt es für Hindus nicht. Viele tragen Mode, die auch bei uns üblich ist. Jeans und T-Shirt zum Beispiel. Diese Mode ist besonders in den großen Städten angesagt. Viele Hindus tragen aber auch gerne weite, luftige und bunte Kleidung. Das hat aber hauptsächlich damit zu tun, dass die meisten Hindus in dem Land Indien leben. Dort ist sehr heiß. Und wenn man weite Kleidung trägt, schwitzt man nicht so sehr. Für Hindu-Frauen ist der Sari ein traditionelles Kleidungsstück. Es sieht aus wie ein Wickelkleid. Ein Sari besteht aus einem ungefähr acht Meter langen Stoffband, in das sich die Frau mit einer besonderen Technik wickelt. Und aus einem extra Oberteil, das wie ein kurzes T-Shirt aussieht. Das Ende des Stoffbands verwenden manche Frauen auch als Schleier oder Kopftuch. Auch für Männer gibt es ein traditionelles Stoffband-Kleidungsstück: den Dhoti. Das ist eine Art Wickelhose.
Buddhismus Im Buddhismus gibt es für Mönche eine Kleiderregel. Die steht in der Regelsammlung Patimokkha. Sie lautet: Mönche dürfen niemals nackt auf die Straße gehen und auch keine „normale“ Kleidung tragen, wie zum Beispiel Jeans und T-Shirt. Ihre Kleidung ist ein Gewand. Es besteht aus drei Tüchern: einem Obergewand, einem Untergewand und einem Umhang. So ein Mönchsgewand sieht in unterschiedlichen Ländern unterschiedlich aus. Häufig ist es orange. (lea)
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Wusstest du …
… dass auch für dich eine Kleiderregel gilt? Und zwar, wenn du einen besonderen Ort einer Glaubensgemeinschaft betrittst, dann sorge dafür, dass du keine kurzen und/oder durchsichtigen Sachen anhast. Und wenn vorgeschrieben ist, ein besonderes Kleidungsstück zu tragen, solltest du das aus Respekt vor der Religion auch tun. (lea)
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