Die besten Schäferhunde der Welt: Ein Bayer bei Wettbewerb dabei
In Niedersachen treten derzeit 130 Teilnehmer gegeneinander an. 42 Nationen sind dabei, Mirko Dreißig ist der einzige Teilnehmer aus Bayern. Wie es bisher für ihn lief.
Er ist ein echtes Allround-Talent – sportlicher Freund, Beschützer und Spielkamerad gleichermaßen. Sein Charakter wird als ausgeglichen beschrieben. Er ist nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen, aber wenn es die Lage erfordert, geht er furchtlos voran. Doch das alles reicht nicht, um im niedersächsischen Meppen am Ende den goldenen Siegerkranz um den Hals gelegt zu bekommen. Seit Mittwoch und noch bis Sonntag nehmen dort 130 Teilnehmer – Herrchen oder Frauchen mit ihren Vierbeinern – aus insgesamt 42 Nationen an der 29. Auflage der Schäferhunde-Weltmeisterschaft teil.
Die Schäferhunde müssen in drei Disziplinen antreten
Darunter versucht auch Mirko Dreißig mit seinem gut vier Jahre alten Rüden Horax vom Wolfsheim sein Glück. Der 45-Jährige ist der einzige Bayer am Start und Teil des deutschen Nationalteams. In drei Disziplinen gilt es, möglichst viele der jeweils 100 zu vergebenen Punkte zu sammeln. Bei der sogenannten Unterordnung geht es um die gute Erziehung des Tieres. Zwei Hunde sind zugleich auf dem Feld. Während der eine neben dem Hundeführer herlaufen muss, etwas apportiert, auf Kommando stehenbleibt oder Hindernisse überwindet, darf der Hund des anderen Kandidaten keinen Muckser machen, sondern muss unbeeindruckt am Platz liegen bleiben. Im Fährtenlesen stellen die gelehrigen Schäferhunde ihre Spürnase unter Beweis. Und bei der Schutzdienst-Prüfung schließlich sollen die Tiere eine Person stellen, sie anbellen, nötigenfalls verfolgen. Abschütteln lassen dürfen sie sich nicht, sonst werden wertvolle Punkte verschenkt. Am Schluss beißt der Hund in den dick gepolsterten Schutzarm des Flüchtenden.
Für ganz vorne wird es nicht mehr reichen. Das weiß der im oberbayerischen Aschau am Inn (Kreis Mühldorf) lebende Dreißig schon jetzt. Heute steht die Unterordnung auf dem Programm. In den vergangenen beiden Tagen schaffte das aus Tier und Mensch bestehende Team 88 und 89 Punkte. Kleine Einflüsse haben da eine große Auswirkung: Ein Flugzeug lenkte Horax gestern bei der Fährtensuche ab.
Für Dreißig ist sein Hund Horax "Freund, Partner, Kumpel"
Zufrieden ist Dreißig dennoch. Schließlich haben sich er und der Hund über fünf Wettbewerbe und Meisterschaften für die WM qualifiziert. Etwa zehn Stunden in der Woche arbeitet der Oberbayer vor einem Turnier mit seinem „Freund, Partner, Kumpel“. Für eine Beziehung bleibt dennoch genügend Zeit. „Meine Partnerin akzeptiert meine Leidenschaft.“ Schließlich ist sie im selben Sport aktiv.
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