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Naher Osten
17.05.2020

Die iranische Armee kämpft gegen Heuschrecken

Weltweit gibt es mehr als 25.000 Arten von Heuschrecken. Sie alle vereint ihre Gefräßigkeit. Ein Schwarm von 80 Millionen Tieren bedeckt eine Fläche von einem Quadratkilometer und frisst laut der Ernährungsorganisation FAO an einem Tag so viel Nahrung, wie für die Versorgung von 35.000 Menschen nötig wäre.
Foto: Marijan Murat, dpa

Die größte Insektenplage seit 25 Jahren bedroht den Nahen Osten. Der Iran schickt seine Soldaten in den Kampf. Denn die Tiere fressen schneller als Mähdrescher.

Mitten in der Corona-Pandemie wird der Nahe Osten von Heuschrecken bedroht. In wenigen Wochen könnten nach Einschätzung der Vereinten Nationen (UN) riesige Schwärme der gefräßigen Insekten die Region befallen. Bereits jetzt sind erste Gruppen von Heuschrecken bis nach Indien vorgedrungen. Die Vereinten Nationen sprechen von der schwersten Plage seit 25 Jahren.

Mit besonderer Sorge blicken die UN-Experten in den Jemen, das ärmste Land der arabischen Welt, das bereits jetzt unter Krieg, Krankheit und Hunger leidet. In Ostafrika, wo derzeit die Heuschrecken-Population explodiert, ziehen die Insekten über das Rote Meer auf die Arabische Halbinsel. Im Jemen, Oman und in Saudi-Arabien vermehren sich die Tiere nach Regenfällen in den vergangenen Wochen ebenfalls, wie die Ernährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) mitteilte. Dort waren bereits 2019 große Schwärme angekommen.

Auch weiter nördlich gelegene Länder wie der Irak befürchten einen Einfall der Heuschrecken und werden von der FAO als „bedroht“ eingestuft. In Kuwait, Bahrain, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar wurden ebenfalls Schwärme gesichtet. Die FAO beobachtet insgesamt 15 Länder von Ostasien bis zum indischen Subkontinent.

Nahrung der Heuschrecken reicht für 35.000 Menschen

Wenn Heuschrecken in einem Landstrich einfallen, können sie ganze Ernten vernichten: Ein Schwarm von 80 Millionen Tieren bedeckt eine Fläche von einem Quadratkilometer und frisst laut FAO an einem Tag so viel Nahrung, wie für die Versorgung von 35.000 Menschen gebraucht wird. Einige Schwärme sind nach Angaben von Keith Cressman, Heuschrecken-Experte der FAO, bis zu 500 Quadratkilometer groß. Die Tiere können bis zu 150 Kilometer am Tag zurücklegen.

Bei der letzten schweren Heuschrecken-Plage in den 1990er Jahren flogen Millionen von Insekten nach reichen Regenfällen in Marokko und Mauretanien über Senegal, Mali und Niger rund 4000 Kilometer nach Osten bis nach Tschad. Einige Gruppen kamen bis nach Israel. Der Schaden der damaligen Ernteausfälle wurde auf 2,5 Milliarden Dollar geschätzt.

Für den Jemen sind die Heuschrecken katastrophal

Diesmal könnten die Heuschrecken besonders im Jemen für viele Menschen zur Katastrophe werden. Wegen des Krieges zwischen den Huthi-Rebellen und einer von Saudi-Arabien angeführten internationalen Allianz sind schon jetzt 22 Millionen der etwa 28 Millionen Einwohner auf humanitäre Hilfe angewiesen. David Beasly, Chef der UN-Nothilfeorganisation WPO, zählt den Jemen zu jenen Ländern, die wegen Konflikten und der Corona-Pandemie noch stärker in Hunger und Armut abrutschen könnten. Wenn die Heuschrecken hinzukommen, wird es noch gefährlicher.

Auch im Iran, der wegen der Corona-Krise und der amerikanischen Sanktionen bereits unter einer schweren Wirtschaftskrise leidet, bedrohen die Heuschrecken die Lebensmittelversorgung. Die Behörden befürchten, dass die Tiere im Süden des Landes ganze Felder abfressen und Getreide im Wert von sieben Milliarden Dollar vernichten könnten. Die Regierung in Teheran will notfalls auf Soldaten und Fahrzeuge der Armee zurückgreifen, um die Schädlinge zu bekämpfen. Im vergangenen Jahr seien die Militärs zum ersten Mal zum Heuschrecken-Einsatz gerufen worden und auch erfolgreich gewesen, erklärte das Landwirtschaftsministerium.

Die Armee kämpft mit Pestiziden gegen Heuschrecken

Die Insekten werden vor allem mit Pestiziden bekämpft, die von Flugzeugen aus über Nistplätzen versprüht werden. Seit Januar konnten im Jemen und in ostafrikanischen Staaten laut der FAO auf diese Weise rund 720.000 Tonnen Getreide vor den Schädlingen geschützt werden – genug, um fünf Millionen Menschen ein Jahr lang zu ernähren.

Nun aber droht in den kommenden Wochen eine neue Welle. Ein relativ warmer Winter und viel Regen haben selbst in sonst trockenen Regionen günstige Bedingungen für die Insekten geschaffen. Ohne wirksame Gegenmaßnahmen könnte sich allein in Ostafrika die Zahl der Heuschrecken bis Juni um das 400-fache erhöhen, wie FAO-Experte Cressman jetzt in einem Beitrag für die Nachrichtenplattform Nikkei Asia Review warnte: „Wir müssen jetzt handeln, um eine absolute Katastrophe zu verhindern.“

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