Diese Musiker sorgten bei der Echo-Verleihung bereits für Skandale
Bushido, Rammstein, Frei.Wild – immer wieder sorgen Musiker für Wirbel bei der Echo-Verleihung. Hier die größten Skandale im Überblick.
Am Donnerstag wird der Echo verliehen. Doch wegen einer fragwürdigen Songzeile steht derzeit das Rap-Duo Kollegah und Farid Bang in der Kritik. Für ihr Album "Jung, brutal, gutaussehend 3" sind sie in zwei Kategorien für den Musikpreis nominiert. Doch das stand kurzzeitig in Frage, denn für die Formulierung „Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen" hagelte es Kritik. Die Ethik-Kommission der Musikveranstaltung prüfte den Liedtext und entschied, dass die Rapper trotzdem teilnehmen dürfen.
Damit sind die beiden nicht allein. Die Texte von Rapper Bushido wurden regelmäßig vom Ethik-Beirat geprüft. Immer wieder erwogen die Echo-Verantwortlichen, den Rapper von der Verleihung auszuschließen. 2015 setzte Bushido den Diskussionen selbst ein Ende. In einer Video-Botschaft erklärte er, nie wieder an einer Echo-Verleihung teilnehmen zu wollen. Warum auch nicht, immerhin hatte er schon fünf Echos im Schrank stehen.
Rap-Kollege Sido bekam den Preis dagegen ganz unverhofft. Als die Stuttgarter Hip-Hop-Gruppe Die Fantastischen Vier 2005 den Echo gewann, verzichtete Mitglied Thomas D. überraschend auf die Auszeichnung. „Wenn im letzten Jahr jemand im Hip Hop was bewegt hat, dann war das Aggro Berlin“, begründete er seine Entscheidung und reichte den Preis an Rapper Sido weiter.
Weniger Glück hatte die Rockband Oomph!. Die gibt es übrigens immer noch, 2015 erschien ihr letztes Album. Das Trio war 2006 für den Echo nominiert, wurde aber von der Veranstaltung ausgeladen. Der Grund: die Veranstalter hatten Bedenken wegen des Liedes „Gott ist ein Popstar“ und der damals aktuellen Debatte um Mohammed-Karikaturen. Einige Radiosender weigerten sich sogar, das Lied zu spielen.
Skandalträchtig war auch ein Echo-Auftritt der Rockband Rammstein. 2005 nahmen die Musiker in Fettanzügen an der Verleihung teil. 2011 sorgte dann die Dankesrede von Sänger Till Lindemann für Irritationen. „Sowas kann passieren, wenn man das Publikum wählen lässt”, murmelte er ins Mikrofon und bedankte sich beim Energiekonzern Vattenfall mit den Worten: „Sonst wäre es hier dunkel.“
Die größte Kontroverse rund um den Echo dürfte allerdings die Band Frei.Wild ausgelöst haben. Die Südtiroler Deutschrockband war 2013 in der Kategorie "Rock/Alternative National" nominiert, geriet zuvor aber immer wieder wegen rechtsnationaler Texte in die Kritik. Die in der gleichen Kategorie nominierten Bands Kraftclub, Die Ärzte und die Musikerin MIA sagten deshalb ihre Teilnahme an der Preisverleihung ab. Die Echo-Verantwortlichen zogen die Nominierung von Frei.Wild daraufhin zurück. Doch 2016 wurde die Band dann doch noch mit Deutschlands wichtigstem Musikpreis ausgezeichnet.
Für Überraschung sorgte auch Helene Fischer. Wegen ihr wurden 2016 die Regeln der Echo-Verleihung geändert. Für ihr Album „Farbenspiel“ war die Schlagersängerin mehrere Jahre in der Kategorie "Album des Jahres" nominiert. Andere Nominierte beschwerten sich, dass sie dadurch keine Chance auf einen Sieg hätten. Die Echo-Verantwortlichen änderten daraufhin die Regeln. Um nominiert zu werden, darf das Album eines Künstlers nun nicht mehr älter als zwei Jahre sein.
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