Drei Erntehelfer sterben nach Badeunfall in Rheinland-Pfalz
Nach einem Badeunfall in der Pfalz sind drei Erntehelfer ums Leben gekommen. Taucher zogen die Männer zunächst noch lebend aus dem Wasser.
Drei Erntehelfer sind im Niederwiesenweiher bei Böhl-Iggelheim in der Pfalz ertrunken, das teilten die Staatsanwaltschaft Frankenthal und das Polizeipräsidium Rheinpfalz am Montag mit.
Tödlicher Badeunfall: Staatsanwalt schließt Fremdverschulden aus
Die Männer seien in der Nacht zum Montag in Krankenhäusern gestorben, teilten die Staatsanwaltschaft Frankenthal und das Polizeipräsidium Rheinpfalz mit. Zuvor hatten Helfer von Polizei, DLRG, Feuerwehr und Rettungsdienst sie am Sonntagabend noch lebend aus dem Badesee geborgen. Alle drei Männer hatten laut Leitendem Oberstaatsanwalt Hubert Ströber Alkohol getrunken.
Ob übermäßiger Alkoholkonsum schuld am Tod der drei Männer aus Polen ist, soll nun eine Obduktion ergeben, deren Ergebnis in den kommenden Tagen erwartet wird. Ein Fremdverschulden schloss die Staatsanwaltschaft zunächst aus.
Drei Erntehelfer sterben: Ursache des Badeunfalls ist unklar
Insgesamt hatten den Angaben der Ermittler zufolge fünf Erntehelfer am Sonntagabend in dem Weiher gebadet. Als drei von ihnen nicht mehr auftauchen, sollen die beiden anderen vergeblich versucht haben, sie zu retten. Daraufhin sprachen die beiden Männer Passanten an, die die Polizei alarmierten. Acht Taucher der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) zogen die drei bewusstlosen Männer aus dem Weiher.
Zunächst wurden die 22, 27 und 34 Jahre alten Männern in bereits kritischem Zustand per Hubschrauber in Krankenhäuser nach Ludwigshafen und Mannheim gebracht. Dort seien sie dann im Laufe der Nacht gestorben, berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft. Die genaue Ursache für den Badeunfall, der sich gegen 20.30 Uhr ereignet hatte, ist bislang nicht bekannt.
"Das war ein Einsatz unter erschwerten Bedingungen. Die Sicht unter Wasser war praktisch gleich Null", sagte Tauch-Einsatzführer Frank Markgraf. Insgesamt waren etwa 80 Einsatzkräfte am Ort. "Dieses Jahr ist es schlimm. Wir kommen uns vor, als wäre bereits August, so viele Einsätze hatten wir schon", sagte Markgraf. Seiner Ansicht nach liegt das daran, dass immer weniger Menschen ausreichend schwimmen können.
Bundesweit sind im vergangenen Jahr 404 Menschen ertrunken
In der etwa 11.000 Einwohner zählenden Gemeinde Böhl-Iggelheim herrschte am Montag Bestürzung über den Tod der drei Erntehelfer. Der Weiher mit Liegwiese und kleinem Sandstrand ist ein Baggersee mit einer durchschnittlichen Wassertiefe von sechs Metern, der von Grundwasserquellen gespeist wird. Er liegt in einem Landschaftsschutzgebiet. Das Baden ist dem Ersten Beigeordneten Karl-Heinz Hasenstab zufolge auf eigene Gefahr erlaubt. Hasenstab kann sich nicht daran erinnern, dass in dem See schon einmal ein Mensch ertrunken ist. "Wir wissen ja noch nicht, was passiert ist. Wir warten die Ermittlungen jetzt erst einmal ab", sagte er.
Im Jahr 2017 waren nach Angaben der DLRG bundesweit 404 Menschen ertrunken. "Binnengewässer sind nach wie vor die Gefahrenquelle Nummer eins", sagt DLRG-Präsident Achim Haag. 329 Menschen verloren ihr Leben in Flüssen, Bächen, Seen und Kanälen. Nach Angaben der Gesellschaft waren drei von vier Opfern männlich. (dpa)
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