Dubai: Vergewaltigte Norwegerin nach Verurteilung begnadigt
Die junge Norwegerin, die in Dubai verhaftet wurde, nachdem sie eine Vergewaltigung angezeigt hatte, ist wieder frei. Sie will "das Land so schnell wie möglich verlassen".
Die nach ihrer Vergewaltigungsanzeige in den Vereinigten Arabischen Emiraten zu 16 Monaten Haft verurteilte Norwegerin ist begnadigt worden. Sie habe ihren eingezogenen Reisepass zurückbekommen, sagte die 24-Jährige am Montag vor einem Gerichtsgebäude in Dubai.
Dubai: Norwegerin vergewaltigt und danach verurteilt
Die Norwegerin hatte einen Arbeitskollegen wegen Vergewaltigung angezeigt, doch ein Gericht in den Emiraten verurteilte sie am Mittwoch wegen sittenwidrigen Verhaltens in Form von außerehelichem Sex, Alkoholkonsum und Meineids zu der international kritisierten Gefängnisstrafe. Die Frau legte Einspruch gegen das Urteil ein.
Jetzt wolle sie den streng muslimischen Golfstaat "so schnell wie möglich" verlassen. Das norwegische Außenministerium bestätigte, dass die junge Frau wieder offiziell auf freiem Fuß sei und eine Ausreiseerlaubnis bekommen habe.
Marte Deborah Dalelv: Vergewaltigte Norwegerin will Dubai verlassen
Auch Norwegens Außenminister Espen Barth Eide reagierte ungehalten auf das Urteil: "Es wirkt sehr befremdlich, wenn jemand eine Anzeige wegen Vergewaltigung einreicht und dann für etwas verurteilt wird, das in unserem Teil der Welt nicht einmal strafbar ist", sagte der Chefdiplomat.
Skandalurteil in Dubai: Norwegen halt der vergewaltigten Frau
Eine Sprecherin des Außenministeriums in Oslo sagte der Nachrichtenagentur AFP, Dubais Machthaber Scheich Mohammed bin Raschid al-Maktum habe die Ausländerin begnadigt. Sie werde nun "in Kürze heimreisen". Der norwegische Staat hatte zuvor bereits die Anwaltskosten der jungen Frau übernommen. (AZ/afp)
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