Ein Entertainer
Augsburg (tiba). 16 war Robert Peter Maximilian Williams, als er auf eine harmlose Zeitungsannounce antwortete. Mitglieder für eine Boygroup wurden damals gesucht. Und eigentlich könnte man an dieser Stelle aufhören, die Geschichte des europaweit wohl erfolgreichsten Pop-Künstlers der Gegenwart zu erzählen. Denn das aus dem Klassenkasper, dessen Noten schlecht waren, "der Robbie" wurde, weiß doch jeder, oder?
16 war Robert Peter Maximilian Williams, als er auf eine harmlose Zeitungsannounce antwortete. Mitglieder für eine Boygroup wurden damals gesucht. Und eigentlich könnte man an dieser Stelle aufhören, die Geschichte des europaweit wohl erfolgreichsten Pop-Künstlers der Gegenwart zu erzählen. Denn dass aus dem Klassenkasper, dessen Noten schlecht waren, "der Robbie" wurde, weiß doch jeder, oder?
Ob die Kanzlerin bei der Antwort auf diese Frage ein Maßstab ist, darüber lässt sich wahrscheinlich vortrefflich diskutieren. Unzweifelhaft ist, dass auch Angela Merkel bereits infiziert scheint. Sie wurde gesehen. Bei einem Konzert von Robbie Williams in Berlin. Ob sie dem Superstar so zugejubelt hat, wie der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft, das lässt sich nicht mehr nachprüfen. Sie scheint unbeobachtet geblieben zu sein. Auf jeden Fall muss die Kanzlerin erst nach Robbies "Swing when you're winning"-Album zu einem Mitglied seiner Anhängerschaft geworden zu sein, denn diese Platte wurde vor dem Konzert veröffentlicht.
Zumindest in dieser Hinsicht liegt "Angie" im Trend. Wie viele hatten Robbie keine Karriere, keinen Erfolg prophezeit, wie viele seine erste Single, eine Coverversion des George Michael-Hits "Freedom", belächelt? Schließlich war er nur das Ex-Mitglied einer recht erfolgreichen Boy-Band, "Take That", bei der er 1995 jedoch rausflog. Klar, er hatte seine Hits. "Angles", "She's the one". Die Mädchen lagen ihm zu Füßen. Doch erst als Robbie den Fußstapfen des Großmeisters Frank Sinatra folgte und dabei den Charme eines wahren "Frankie-Boy" an den Tag legte, war Ruhe in der Ecke der Nörgler.
Charme. Überhaupt das Schlüsselwort in jeder Beschreibung des Phänomens "Robbie". Kreischende Teenies, schmachtende Twens, himmelnde Frauen. Und anerkennener Respekt mancher Männer. Das ist kaum die Reaktion auf Texte, in denen Robbie über andere herzieht. Auch der Begriff Vorbild ist fehl am Platz für jemanden, dessen Alkohol- und Drogenexzesse immer wieder durch die Medien geistern, der sein Sexualleben inszeniert, der mehrere Autos besitzt - aber keinen Führerschein - , der die Schule geschmissen hat. Robbie Williams hat die Fähigkeiten eines guten Entertainers.
Nur damit lässt sich erklären, warum 1,6 Millionen Karten für die aktuelle Tournee an nur einem Tag verkauft wurden. 117 Millionen Euro hat Robert Peter Maximilian Williams just an diesem Tag verdient. Mittlerweile sind nur noch Restkarten für einzelne Konzerte zu haben. Noch nie war das Münchner Olympiastadion dreimal hintereinander ausverkauft - Robbie tritt am 1., 2.  und 3. August dort auf. Rund 200.000 Menschen, so die Veranstalter, werden Robbie allein in München zujubeln. Von der Zeitungsannounce zum Mega-Star. Keine schlechte Karriere. 
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