
Eintagsfliegen-Sex gefährdet Autoverkehr

Schwandorf (dpa) - Sie paaren sich, fallen tot zu Boden und gefährden so den Verkehr: Millionen Eintagsfliegen sind in einem Landstrich in Bayern ein Problem geworden, das auch die Feuerwehr beschäftigt.
Entlang der Naab im oberpfälzischen Landkreis Schwandorf verwandelt die Insektenplage Straßen in gefährliche Rutschbahnen. Das passiert so: Die Eintagsfliegen schlüpfen und paaren sich gegen 22.00 Uhr abends, wenn die Lichtverhältnisse stimmen. Kurz nach der Paarung sterben die Männchen, fallen zu Boden und bilden einen Schmierfilm. Dann müssen Mitarbeiter der Feuerwehr und der Bauhöfe die bis zu zehn Zentimeter dicke Schmierschicht entfernen. Die Fliegenleichen werden in den Fluss gekippt.
"Eintagsfliegen sind nur noch kleine Fortpflanzungsmaschinchen", sagt Michael Gebhardt, Insekten-Experte der Technischen Universität München. Wenige Stunden oder Tage nach dem Schlüpfen sterben sie schon wieder. "Sie müssen eben ihr Leben als Larve genießen." Die Larven lebten im Schnitt etwa ein Jahr im Wasser.
Dass ausgerechnet in diesem Landstrich so viele Fliegen schlüpfen, hängt wohl mit Wasserqualität und Vegetation in der Naab zusammen. Die Orte Schwarzenfeld und Schwandorf versuchen nun, die Insekten mit Halogenstrahlern umzuleiten. Die 1000 Watt starken Leuchten sind unter den Brücken angebracht, etwa drei Meter über dem Wasser, damit sich die Fliegen dort paaren und direkt tot ins Wasser fallen.
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