Ermittlungen nach Brandkatastrophe in Limburg
Limburg/Wiesbaden (dpa) - Nach der Brandkatastrophe mit sechs Toten auf einem Bauernhof im hessischen Limburg sind die Ermittler weiter auf Ursachenforschung. Wahrscheinlich sei ein technischer Defekt, hieß es auch in der Nacht zum Mittwoch bei der Polizei in Wiesbaden.
Die ersten Ermittlungsergebnisse weisen darauf hin, andere Ursachen kommen aber ebenso infrage. Bei dem Feuer waren in der Nacht zum Dienstag ein Ehepaar und seine drei erwachsenen Kinder sowie ein Erntehelfer aus Polen ums Leben gekommen. Das mehrstöckige Gebäude im Ortsteil Dietkirchen brannte lichterloh, als die Einsatzkräfte eintrafen. Die Großeltern der Familie, ein weiterer Saisonarbeiter und ein Angestellter wurden verletzt. Die Flammen überraschten die Eheleute und ihre Kinder nach ersten Ermittlungen im Schlaf.
Das Feuer brach kurz nach 0.30 Uhr im Ober- oder Dachgeschoss aus, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Es deute nichts darauf hin, dass die im Obergeschoss wohnenden 56 und 59 Jahre alten Eltern, ihre beiden Töchter im Alter von 18 und 35 Jahren sowie ihr 33 Jahre alter Sohn noch versucht hätten, sich aus dem Haus zu retten. Der 80-jährige Großvater bemerkte laut Polizei den Brand und verständigte Nachbarn.
Ein Saisonarbeiter aus Polen konnte sich zunächst durch ein Dachfenster retten, stürzte den Ermittlungen zufolge aber in die Tiefe und erlag wenig später seinen schweren Kopfverletzungen. Seine Identität war laut Polizei zunächst unklar. Einem 34 Jahre alten Kollegen dagegen gelang die Flucht aus dem brennenden Dachgeschoss. Er entkam den Flammen mit Verletzungen - ebenso ein 56 Jahre alter Angestellter, der im Keller wohnte. Auch die 80 Jahre alten Großeltern der Familie konnten ins Freie gelangen, erlitten aber einen Schock.
Das Gebäude brannte komplett aus, den Sachschaden schätzte die Polizei auf mindestens 300 000 Euro. Laut Feuerwehr verschlimmerte das ganz aus Holz bestehende Treppenhaus das Feuer. Am Dienstagvormittag liefen die Ermittlungen unter Führung des Landeskriminalamts an.
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