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Fall Bedford-Strohm: Morddrohungen dürfen niemals Normalität werden

Kommentar Von Daniel Wirsching
05.01.2020

Morddrohungen gegen einen obersten Kirchenvertreter - das ist eine neue Dimension von Verrohung im Netz. Wann geht der Staat endlich entschieden gegen Hassrede vor?

Nach Morddrohungen gegen Politiker oder Journalisten nun also auch „konkrete“ Morddrohungen gegen den obersten Repräsentanten der evangelischen Kirche in Deutschland. Weil er sich für die Seenotrettung von Flüchtlingen engagiert. Man muss das hier nochmals wiederholen, in aller Deutlichkeit: Heinrich Bedford-Strohm, der bayerische Landesbischof, wird mit dem Tode bedroht - konkret und ernstzunehmend. Weil er Menschen nicht im Mittelmeer ertrinken lassen will. Das ist ein Skandal, nichts anderes.

Hass und Hetze haben inzwischen ein Ausmaß erreicht, das beängstigend ist. Denn Drohungen folgen Taten, das haben in den vergangenen Jahren erst die in Brand gesteckten Flüchtlingsunterkünfte gezeigt, dann die regelrechte Hinrichtung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke durch einen Rechtsextremen. Das hat das versuchte Massaker in einer Synagoge in Halle – und die Ermordung zweier Menschen, die aus purem Zufall zu Opfern wurden - durch einen Rechtsextremen gezeigt. Das haben die NSU-Morde gezeigt. Und ja: Auch wenn Linksextreme (Brand-)Anschläge auf Politikerbüros oder Journalistenautos verüben oder Polizisten schwer verletzen, dann ist das entschieden zu verurteilen. Und zwar selbstverständlich.

Nach Morddrohungen: Bedford-Strohm reagiert auf Interview-Reaktionen

Leider muss man feststellen: Was selbstverständlich sein sollte, ist nicht mehr selbstverständlich. Auch das ist ein Skandal.

Heinrich Bedford-Strohm hat nach seinen Aussagen im Interview mit unserer Redaktion eine Welle der Solidarität erfahren – bis hin zu Bundesaußenminister Heiko Maas. Aber er musste auch neuen Hass über sich ergehen lassen. Es wurde sogar unterstellt, es habe gar keine Morddrohungen ihm gegenüber gegeben, er lüge. Menschenverachtender geht es nicht mehr.

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Bedford-Strohm reagierte auf die Vielzahl der Reaktionen auf seine Interview-Aussagen mit einem bewundernswert souveränen Facebook-Beitrag, ruhig im Ton – aber überaus beunruhigend im Inhalt. Denn er schrieb, dass Morddrohungen „heute leider fast schon zur Normalität einer Existenz als öffentliche Person“ gehörten. Morddrohungen als deutsche Realität im Jahre 2020!? Ein Jahr, das viele bereits an die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts denken lässt. Und worin diese münden sollten, ist ja bekannt.

Es braucht ein entschiedeneres Vorgehen gegen Hassrede im Netz

Nein, Morddrohungen sind nicht normal und dürfen nicht zur Normalität werden. Dazu braucht es allerdings mehr als bloße Solidaritätsbekundungen. Es braucht eine wesentlich entschiedenere Strafverfolgung im Bereich der sogenannten sozialen Medien. Ein entschiedeneres Vorgehen gegen Hassrede. Ein entschiedeneres zivilgesellschaftliches Eintreten für eine Versachlichung der öffentlichen Debatten und für das, was einmal unter „Anstand“ verstanden wurde. Und es braucht den tatkräftigen Rückhalt für die Vertreter jener Institutionen, die Stützen unserer Demokratie sind.

Heinrich Bedford-Strohm schrieb noch etwas anderes in seinem Facebook-Beitrag: An dem, was er öffentlich sage, änderten die Morddrohungen nichts. Das sind starke und wichtige Worte – die gleichwohl schwer zu leben sind, wenn man massiv eingeschüchtert wird. Hass, Hetze, Einschüchterungsversuche, Morddrohungen – sie machen etwas mit der- oder demjenigen, gegen den sie gerichtet sind. Und sie machen etwas mit unserer Gesellschaft. Wenn weiterhin und in stärkerem Maße noch andere Meinungen als die eigenen nicht mehr ausgehalten werden, wenn Fakten nichts mehr zählen, wenn Polemik Argumente ersetzt – dann stehen Deutschland unruhige Zeiten bevor.

Lesen Sie das Exklusiv-Interview mit Bedford-Strohm: Morddrohungen gegen Bischof Bedford-Strohm nach Flüchtlingsschiff-Initiative

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Die Diskussion ist geschlossen.

06.01.2020

Die prognostizierten unruhigen Zeiten sind bereits da. Natürlich sollte es keine solchen Drohungen geben, aber es sollte auch nicht sein, dass Leute aus nichtigen Anlässen heraus auf der Straße totgeschlagen werden. Leider ist das die Realität, die wohl aus einem um sich greifenden Zerfall hergebrachter Wertvorstellungen resultiert. Welcher aber auf der anderen Seite ein wie auch immer geartetes Mehr an "Freiheit" und "Offenheit" gebracht hat. Darüber hinaus fürchte ich schlicht, dass mit der inflationären Angabe von Morddrohungen (Empörungs-)Politik gemacht wird, die der sachlichen Diskussion ihrerseits auch nicht dient.