Familienmord auf Korsika - Junge vor Gericht
Paris (dpa) - Nach dem vierfachen Mord auf Korsika hat die französische Justiz Ermittlungen gegen den 16-jährigen mutmaßlichen Täter aufgenommen. Der Junge befinde sich in einer Haftanstalt für Minderjährige, berichtete der Sender France Info am Samstag.
Er hatte der Polizei gestanden, dass er seine Eltern und seine zehn Jahre alten Zwillingsbrüder mit der Jagdwaffe seines Vaters erschossen hatte. Über sein Motiv schweigt er. Der 16-Jährige galt als freundlich, unauffällig und intelligent. Den Sommer über hatte er einen Ferienjob als Strandreiniger in Porticcio, wo auch seine Eltern arbeiteten.
Nach ersten Ermittlungen hatte der 16-Jährige seine Eltern und die zehn Jahre alten Zwillingsbrüder erschossen, als sie schlafend in ihren Betten lagen. Es sah zunächst nicht danach aus, als ob die Opfer hätten fliehen wollen oder als ob sie nach der Tat bewegt worden seien. Der Junge hatte sich einen Tag nach der Tat einem Onkel anvertraut und der Polizei gestellt. Nach den Hinweisen des Jungen fanden die Polizisten auch die Tatwaffe, das Jagdgewehr des Vaters. Der Junge hatte es nach der Tat in die Büsche geworfen. "Patrice (der Vater) war ein Jäger. Wenn man auf Korsika keine Waffe besitzt, gilt man als Hampelmann", sagte der Großvater.
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