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Fernsehen
05.05.2017

Warum so viele TV-Krimis auf Romanen beruhen

Kommissar Dupin: Die Fernsehkrimis, die auf Romanen des französischen Autoren Jean-Luc Bannalec basieren, sind nur ein Beispiel von etlichen Buch-Adaptionen.
Foto: Wolfgang Ennenbach/ARD Degeto, dpa

Commissario Brunetti, Kommissar Dupin oder Bella Block: ARD und ZDF bedienen sich für viele Krimiproduktionen bei erfolgreichen Büchern. Doch die Adaption der Romane ist aufwendig.

Hollywood-Regisseur Billy Wilder ist mal gefragt worden, was man für einen guten Film brauche. Drei Dinge, soll er geantwortet haben: „ein gutes Buch, ein gutes Buch, ein gutes Buch.“ Er meinte damit zwar Drehbücher, aber er hätte sich genauso gut auf Romane beziehen können, schließlich beruhen einige der größten Filmerfolge auf Klassikern der Weltliteratur.

Die Romane haben bereits eine Fangemeinde

Auch das Fernsehen bedient sich gern bei literarischen Vorlagen, vor allem bei Krimireihen. Dass die Venedig-Krimis mit Uwe Kockisch als Commissario Brunetti auf Romanen von Donna Leon beruhen, wissen vermutlich viele Zuschauer, aber die Titelhelden diverser anderer Donnerstagskrimis im „Ersten“, von „Kommissar Dupin“ über „Zorn“ bis „Allmen“, sind ebenfalls Romanfiguren. Auch ZDF-Reihen wie „Neben der Spur“, „Hattinger“, „Dengler“ oder die kürzlich gestarteten „Ostfriesen“-Krimis nach Klaus-Peter Wolf haben literarische Vorlagen.

Aus Sicht der Sender sprechen gleich zwei gute Gründe für solche Adaptionen: Der Zuschauer, erläutert ZDF-Fernsehfilmchef Reinhold Elschot, „will Verlässlichkeit. Hat er die Erfahrung gemacht, dass er von einer bestimmten Reihe spannende Unterhaltung erwarten kann, schaltet er gern wieder ein. Und natürlich bringen viele Bücher ihren guten Ruf und ihren Erfolg mit. Die Taunus-Krimis von Nele Neuhaus zum Beispiel sind regelmäßig Bestseller, für diese Bücher ist schon viel Werbung gemacht worden, was uns natürlich zugutekommt.“

Erfolgreiche Romanreihen, ergänzt Sascha Schwingel, hätten „zudem den Vorteil, dass bereits eine Fan-Gemeinde existiert. Die Geschichten haben also bereits bewiesen, dass sie funktionieren.“ Für Schwingel, Redaktionsleiter bei der für die Donnerstagskrimis zuständigen ARD-Tochter Degeto, muss ein Roman „das Gleiche mitbringen wie ein originärer Stoff: interessante Figuren, eine spannende Geschichte, sehenswerte Schauplätze“. Während ein Drehbuchexposé jedoch nicht mehr als ein Versprechen sei, „das zunächst nur ein unscharfes Bild zulässt, zeigt ein Roman gleich das ganze Bild“. Zuletzt hat die Degeto „Kommissar Pascha“ adaptieren lassen; die Filme basieren auf den im Piper-Verlag erschienenen Romanen des Deutschtürken Su Turhan. Elschot verweist auf einen weiteren Aspekt: „An Romanen wird meistens viel länger gearbeitet als an Drehbüchern. Deshalb sind Romanfiguren durchweg sehr durchdacht, sie haben eine Vergangenheit und eine ganz andere Präsenz.“

Romanadaptionen sind viel Arbeit

Ähnlich äußert sich auch Jutta Lieck-Klenke. Die Chefin der ZDF-Produktionstochter Network Movie ist unter anderem für „Neben der Spur“ verantwortlich. Die Vorlagen für die Krimis mit dem Hamburger Psychiater Joe Jessen (Goldmann-Verlag) stammen vom Australier Michael Robotham und spielen in England. Hätte man nicht einen deutschen Drehbuchautor beauftragen können, sich ähnliche Geschichten auszudenken? So einfach sei das nicht, erklärt die Produzentin: „Ein Drehbuch ist eine Handarbeit von äußerster Präzision, bei der die Ausdifferenzierung der Charaktere manchmal zu kurz kommt.“ Protagonisten wie Joe Jessen oder Bella Block oder Robert Anders („Der Kommissar und das Meer“), beide ursprünglich ebenfalls Romanfiguren, seien daher „ein Geschenk. Man findet sie zwischen zwei Buchdeckeln. Dann lohnt sich all die Mühe.“

Lieck-Klenke spielt darauf an, dass Romanadaptionen auch gewisse Risiken bergen; und sie machen mehr Arbeit. Nicht jedes Buch lässt sich ohne Weiteres ins Fernsehen transferieren, denn ein Roman, räumt Degeto-Mann Schwingel ein, „gehorcht natürlich anderen dramaturgischen Gesetzmäßigkeiten als ein Film“. Außerdem muss man erst mal die Rechte erwerben. Als Produzent Mathias Lösel (Filmpool Fiction) 2012 in einer Buchhandlung Jean-Luc Bannalecs soeben erschienenen Roman „Bretonische Verhältnisse – Ein Fall für Kommissar Dupin“ (Kiepenheuer & Witsch) entdeckte, weckte die Lektüre prompt Erinnerungen an seine Jugend als Austauschschüler in der Bretagne (erste Liebe inklusive). Er wollte umgehend die Filmrechte kaufen, musste aber feststellen, dass andere Produzenten die gleiche Idee hatten. Weil er besonders hartnäckig blieb, meldete sich schließlich der Autor persönlich. Daraus wurde eine zweistündige Unterhaltung über die gemeinsame Liebe zur Bretagne; kurz drauf bekam Lösel die Rechte.

Eine Buchreihe, sagt Schwingel, „muss schon sehr überzeugend sein, damit man diese Herausforderungen in Kauf nimmt“; er spricht sogar von „Fluch und Segen“. Der Adaptionsprozess gehört dabei vermutlich eher in die Abteilung Fluch. Oft eigneten sich ausgerechnet jene Passagen, die viele Leser lieben, am allerwenigsten für die Verfilmung: „Je literarischer die Vorlage, desto schwieriger die Adaption.“

Als Beispiel führt er die „Allmen“-Romane von Martin Suter an (Diogenes). Die Bücher böten „eine Hauptfigur, wie es sie im deutschen Fernsehen noch nicht gegeben hat“: Allmen ist kein Kommissar, sondern ein bankrotter Millionär und Hochstapler, der eher zufällig zum Detektiv wird. Die Adaption sei jedoch nicht leicht gewesen, „weil Suter keine Krimiplots im klassischen Sinn erzählt. Trotzdem war es uns wichtig, den Büchern treu zu bleiben. Die Seele der Romane sollte auf keinen Fall verloren gehen.“ Suter, der sich durchaus kritisch zu Verfilmungen seiner Romane äußert, ließ wissen, er halte die Allmen-Filme – den zweiten, „Allmen und das Geheimnis des rosa Diamanten“ zeigt die ARD am Samstag, 6. Mai – für „die bisher stilsicherste und eleganteste Suter-Verfilmung.“ Die Komödie ist dank eines großartigen Heino Ferch und vor allem der famosen Dialoge von Drehbuchautor Martin Rauhaus in der Tat mindestens so unterhaltsam wie die Bücher des Erfolgsautors.

Atmosphäre des Buches in Bildern einfangen

Auch die Adaption der Dupin-Romane erfordert laut Lösel „einen Spagat zwischen Werktreue auf der einen und den Erwartungen des Senders auf der anderen Seite.“ Viele Elemente ließen sich nicht eins zu eins transferieren, „und das gilt nicht nur für die Passagen, die sich im Kopf der Hauptfigur abspielen, sondern auch für seitenlange Beschreibungen von Landschaften, Speisen oder geschichtlichen Hintergründen. Also müssen wir versuchen, die Atmosphäre in entsprechenden Bildern einzufangen.“

Wie die meisten Romanautoren hat Bannalec offenbar Verständnis für die speziellen Anforderungen einer Verfilmung; von seinem Mitspracherecht hat er jedenfalls noch keinen Gebrauch gemacht.

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