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  3. Tradition: Fiaker in Wien: „Wir werden in den Ruin getrieben“

Tradition
23.06.2019

Fiaker in Wien: „Wir werden in den Ruin getrieben“

Tierschützer in Wien fordern, dass die Pferde der Fiaker weniger arbeiten müssen. Bisher sind es maximal 18 Tage pro Monat. Die Stadt wolle die Fiaker loswerden, sagt Kutscher Wolfgang Fasching.
Foto: Mariele Schulze Berndt

Die Fiaker gehören zu Wien wie Stephansdom und Sachertorte. Doch jetzt fühlen sie sich in ihrer Existenz bedroht. Fiaker-Baron Wolfgang Fasching erklärt wieso.

Herr Fasching, warum sind Sie Fiakerkutscher geworden?

Wolfgang Fasching: Ich bin in Wien-Simmering mit Pferden und Kutschen aufgewachsen. Mit 32 Jahren habe ich mich auf ein Inserat als Fiakerkutscher beworben. Ich dachte, vielleicht ist Kutschefahren wie Radfahren. Man verlernt es nicht. Und so war es auch.

Brauchte man damals keine Fahrgenehmigung?

Fasching: Vor einundzwanzig Jahren hat man sich auf den Bock gesetzt und ist gefahren. Da gab es keine Auflagen, keine zeitlichen Begrenzungen, kein „Bronzenes Fahrabzeichen“.

Inzwischen sind Sie selbstständig?

Fasching: Ja, seit fünf Jahren. Ich habe 16 Pferde und sieben Fiaker-Konzessionen. Ich darf an geraden Tagen mit drei Kutschen fahren und an ungeraden mit zwei Kutschen. So können maximal sechs Pferde pro Tag draußen sein. Der Rest ist zu Hause in der Simmeringer Heide.

Ist die Konkurrenz über die Jahre stärker geworden?

Fasching: Ja, auch untereinander grassiert der Neid. Aber oft habe ich Kunden, die sagen: ‚Wir wollen nur mit Ihnen fahren.’

Fiaker fühlen sich „überreglementiert

Warum?

Fasching: Weil ich ihnen erzähle, durch welche Straßen wir fahren und was wir sehen. Viele Nicht-Wiener-Kutscher wissen nichts über die Geschichte der Stadt und die Architektur. Es ist schon vorgekommen, dass jemand unbedingt mit mir fahren wollte, weil die Schwiegereltern es empfohlen haben: ‚Ihr müsst’s unbedingt mit dem Baron fahren und nicht mit wem anderen.’

Warum nennen Sie sich „Baron“?

Fasching: Früher gab’s keinen Fiakerschein. Das Gewerbe war sehr rau. Viele Vorbestrafte arbeiteten als Kutscher. Bei einer Streiterei hab ich irgendwann gesagt: ‚Das ist ein Witz. Ihr seid’s ein Gsindel. Gegen euch bin ich adelig.’ Dann hat der erste Kollege gesagt: ‚Ah, der Herr Baron.’ Das ist zu meinem Markenzeichen geworden. Ich hab’s mir auch schon schützen lassen.

Obwohl in Österreich Adelstitel ja verboten sind.

Fasching: Der Adel ist abgeschafft, aber schaun’s, ein Magister wird bei uns schnell zum Doktor, ein Doktor schnell zum Professor. Das ist halt typisch Wien.

Was hat sich für Fiaker in den vergangenen 20 Jahren verändert?

Fasching: Wir sind durch immer neue Fiakergesetze total überreglementiert. Die Fahrzeiten wurden verkürzt. Die Strafen bei Verstößen sind enorm. Falschparken mit dem Auto kostet 36 Euro, mit dem Fiaker über 200.

Was sind die aktuellen Konflikte?

Fasching: Es sind über Nacht Standplätze abgebaut worden – am Stephansplatz zwölf von 24. Das geschieht auf Betreiben des Ersten Bezirks, der aufseiten der Investoren steht. Deshalb verringert man die Standplätze und verkürzt die Arbeitszeiten. So werden manche von uns langsam in den Ruin getrieben.

Was hat der Bezirk gegen die Fiaker?

Fasching: Der Bezirk sagt, wir machen die Straßen kaputt. Aber es sind ganz andere Interessen im Spiel. Eine Investorengruppe zum Beispiel will uns hier ganz weghaben – weil das den Wert der Immobilie steigert.

Warum?

Fasching: Ein Standplatz hat Wasserstellen, Mülltonnen mit Mist, das Pferd strahlt (pinkelt). Alles wird zwar gleich weggewaschen. Aber die Investoren möchten eine saubere, am besten mit Granit gepflasterte Straße, ohne Pferde. Da liegt der Hund begraben, weniger bei den Straßenschäden. Von den gesamten Straßenschäden entfallen laut Stadtverwaltung 20 auf die Fiaker. Wien kann sich schon leisten, das zuzuschießen – für die Fiaker als ein Kulturgut, das es über 300 Jahre gibt.

Die Fiaker wollen sich gegen all das wehren. Warum wurde eine angekündigte Demonstration kürzlich aber abgesagt?

Fasching: Ich bin von Pontius zu Pilatus gelaufen, um alle Unternehmer für die Absage der Demo zu gewinnen. Ich habe einen guten Draht ins Rathaus. Es muss einfach Aufklärungsarbeit geleistet werden.

Warum waren Sie gegen den Streik?

Fasching: Damit bietet man den Tierschützern eine riesengroße Bühne. Sie machen sofort mobil, wenn wir eine Aktion planen. Kaum sind es 27, 28 Grad, sind die Tierschützer schon da.

Kommende Woche soll es heiß werden. Bekommen die Pferde hitzefrei?

Fasching:

Wenn es mehr als 35 Grad werden, ja. Wir haben dieser Regelung zugestimmt. Nicht wegen der Pferde, sondern wegen der öffentlichen Wahrnehmung. Die Menschen glauben, wenn ihnen heiß ist, ist den Pferden auch heiß. Sie wissen nicht, dass Pferde mit Kamelen in Karawanen in der Wüste mitgehen. Die Hitzefrei-Regelung ist in erster Linie gut fürs Fahrpersonal. Es ist wichtig, dass die Kutscher keinen Hitzschlag bekommen. Die Pferde müssen genug Wasser bekommen, wenn nicht, streiken sie sowieso.

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