Frauke Ludowig: "Fürst Albert ist nicht mein Typ"
RTL-Reporterin Frauke Ludowig spricht im Interview über die Hochzeit von Monaco und die Suche nach dem richtigen Kleid.
Großbritanniens Prinz William und Kate Middleton haben sich getraut, jetzt folgt schon die nächste Eheschließung im europäischen Hochadel: Fürst Albert II. von Monaco führt seine Verlobte Charlene Wittstock vor den Traualtar, und das deutsche Fernsehen feiert natürlich wieder mit. Allerdings fällt die Hofberichterstattung aus Monte Carlo etwas bescheidener aus als der William-und-Kate-Sendemarathon: Das ZDF überträgt ab 14.30 Uhr immerhin viereinhalb Stunden lang live aus dem Zwergstaat am Mittelmeer, die ARD jedoch sendet lediglich um 22.45 Uhr eine Zusammenfassung.
Für RTL berichtet Boulevardreporterin Frauke Ludowig in der Sendung „Exclusiv spezial – Märchenhochzeit in Monaco“ am Samstag (19.05 Uhr) live aus Monte Carlo über das Ereignis.
Überrascht Sie das große Interesse der deutschen Zuschauer an solchen Events?
Ludowig: Bei Prinz William und Kate hatte das Ganze über viele Wochen eine solche Fahrt aufgenommen, dass ich als Journalistin am Ende nicht mehr überrascht sein konnte. Aber prominente Adelige kommen den Leuten eben vor wie Bekannte – die Geschichte von William mit dem tragischen Tod seiner Mutter Diana als traurigem Höhepunkt etwa haben wir doch alle über Jahre miterlebt. Und wenn jemand aus meinem Bekanntenkreis heiratet, bin ich einfach gespannt und schaue mir das auch gerne an.
Aber die monegassische Hochzeit ist doch nur halb so aufregend wie die von William und Kate, oder?
Ludowig: Das würde ich so nicht sagen. Ich glaube schon, dass auch diese Hochzeit spektakulär wird, aber sie findet am Samstagnachmittag statt – und das auch noch mitten im Sommer. Deshalb berichten wir erst am Abend, weil da einfach mehr Leute vor dem Fernseher sitzen als am Nachmittag. Das heißt aber nicht, dass die Hochzeit für uns zweite Wahl wäre!
Aber wird die Gästeliste in Monaco auch so exklusiv sein wie bei Williams Hochzeit in London?
Ludowig: Es wird ein großer Teil der internationalen Society erwartet, Namen wie etwa Naomi Campbell. Das macht es genauso interessant wie in London, wo der Hochadel vertreten war.
Wer hat in Monaco das Zeug, die neue Pippa zu werden?
Ludowig: Da bin ich selber schon sehr gespannt! Vielleicht Franzi van Almsick? Optisch hat sie ja das Zeug dazu.
Wie nahe kommen Sie als Reporterin ran ans Geschehen?
Ludowig: Wir senden beim Jawort nicht live, deshalb konnten wir für meine Moderation eine Position mit schönem Blick auf den Hafen und das Schloss auswählen. Wenn man schon in Monaco ist, muss man dem Zuschauer auch zeigen, wie herrlich das Licht da strahlt, wie herrlich die Umgebung ist. So einfach ist die Platzwahl aber gar nicht, man muss ja gucken, was einem angeboten wird.
Und wie bereiten Sie sich vor? Lernen Sie alle Namen des Fürsten auswendig? Albert Alexandre Louis Pierre Rainier Grimaldi heißt der Bräutigam, dazu kommt noch eine ganze Latte von Titeln ...
Ludowig: Das würde ich mir vorher eventuell notieren. Man muss sich aber immer fragen: Was interessiert eigentlich die Zuschauer, wollen sie das wirklich so genau wissen? Jeder weiß doch, dass die meisten Adeligen mehr als einen Vornamen haben. Wir wollen auch überraschende Dinge zeigen, die völlig unerwartet passieren. Man hofft als Berichterstatter ja immer auch ein bisschen auf das Überraschungsmoment.
Das heißt: Sie freuen sich auf Pannen und Peinlichkeiten wie den hässlichen Hut von Prinzessin Beatrice bei der Trauung von William und Kate?
Ludowig: Natürlich freue ich mich bei so einer Adelshochzeit genau wie bei einer Heirat in meinem privaten Umfeld für das Paar, wenn alles nach Protokoll läuft und sich niemand ein Bein bricht. Aber wenn, wie in England, eine Society-Lady auftaucht und plötzlich eine neue Nase hat, dann ist das für uns lustig und erwähnenswert, genauso wenn die eine oder andere Dame ein zu kurzes Kleid trägt.
Apropos Kleidung: Müssen Sie sich für solche Anlässe auch besonders festlich kleiden, vielleicht gar ein langes Kleid anziehen?
Ludowig: Ein langes Kleid ist tabu, ich bin ja als Reporterin und nicht als Gast dort. Aber mein Outfit muss schon angemessen sein. Ich spreche mit der RTL-Styling-Abteilung vorher genau durch, was ich anziehe, und ich mache mir schon ein paar Tage vorher Gedanken. Mir persönlich ist das sehr wichtig.
Könnten Sie sich vorstellen, wie Charlene Wittstock einen Fürsten zu heiraten?
Ludowig: Für mich persönlich wäre das nichts. Erstens kann ich mir eigentlich nur Dinge vorstellen, die für mich greifbar sind. Außerdem ist Fürst Albert zwar ein netter Mann, aber er ist nicht mein Typ. Und mit meinem Mann habe ich nach wie vor die richtige Wahl getroffen.
Das heißt: Sie haben Fürst Albert schon mal kennengelernt?
Ludowig: Ich kenne beide persönlich. Charlene Wittstock habe ich im vergangenen Jahr bei der Bambi-Verleihung kennengelernt, sie ist eine sehr charmante Frau und sehr schön. Und Fürst Albert habe ich vor ein paar Jahren einmal in Monaco getroffen und dabei ein sehr nettes Interview mit ihm geführt. Er ist im Gespräch auch sehr offen. Wenn es um persönliche Dinge geht, beantwortet er auf unheimlich nette Art auch private Fragen. Die Frage aber ist hinterher leider immer, was von dem Gespräch mit der Erlaubnis des Palasts gesendet werden darf und was nicht.
Interview: Cornelia Wystrichowski
Die Diskussion ist geschlossen.