Nach Fäkalienfluss in Bodensee: Landratsamt gibt Entwarnung
Mehr als eine Woche nach der Verunreinigung mit Fäkalien und Abwasser in einem Teil des Bodensees haben die Behörden Entwarnung gegeben.
Seit knapp eineinhalb Wochen flatterten Absperrbänder am Bodenseeufer in Friedrichshafen-Manzell und Fischbach. Am frühen Freitagnachmittag haben die Stadt Friedrichshafen und das Gesundheitsamt das Badeverbot nun wieder aufgehoben.
Gesundheitsamt bewertet Badewasserqualität als gut
Einer gemeinsamen Mitteilung von Landkreis- und Stadtverwaltung zufolge ergab die Untersuchung von Wasserproben, die am Dienstag und Mittwoch entnommen worden waren, Werte, die allesamt deutlich unterhalb der Grenzwerte nach EU-Badewasserrichtlinie liegen. Das Gesundheitsamt bewerte die Badewasserqualität an den Badeplätzen Freizeitgelände Manzell, Frei- und Seebad Fischbach und auch den östlich gelegene Strandabschnitten am Seemooser Horn deshalb aktuell wieder als gut.
Abwasser gelangte ungefiltert in den Bodensee
Das Badeverbot entlang des rund einen Kilometer langen Uferabschnitts zwischen dem Freizeitgelände Manzell und dem Hafen Fischbach galt seit 24. Juli. Wegen eines verstopften Kanals hatte sich Abwasser aus Manzell, Spaltenstein und dem Klinikum zuvor in einem Regenüberlaufbecken gesammelt und waren schließlich ungefiltert über den Buchenbach in den See gelangt.
Die Analyse von Wasserproben ergab unter anderem eine deutliche Verunreinigung mit Kolibakterien und Enterokokken.
Zahl der Krankheitsfälle steigt auf 232
Stand Freitagmittag sind dem Gesundheitsamt des Bodenseekreises 232 Fälle von Personen bekannt, die durch die Verunreinigung des Badewassers an Durchfall, Erbrechen, Fieber oder Bauchschmerzen/-krämpfen erkrankt sind.
Labordiagnostisch wurden fünf Erkrankungen durch Noro-Viren nachgewiesen. Die betroffenen Personen hatten nach Angaben der Behörden ganz überwiegend am Manzeller Freizeitgelände gebadet. „Nach dem Überblick, den das Landratsamt aus diesen Meldungen hat, sind die allermeisten Betroffenen zwischenzeitlich wieder genesen“, heißt es weiter. „Es gibt auch keine Informationen über schwerwiegende oder gar lebensbedrohliche Krankheitsverläufe.“
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