Galápagos-Inseln: 2500 Liter Diesel fließen ins Meer
Nahe der ecuadorianischen Galapagos-Inseln tritt nach einem Schiffsunfall Diesel aus. Dank Sofortmaßnahmen ist die Situation wohl unter Kontrolle.
Nach einem Schiffsunfall bei den Galápagos-Inseln bedroht austretender Dieselkraftstoff das Weltnaturerbe. Der ecuadorianische Umweltminister Raúl Ledesma Huerta teilte am Sonntag (Ortszeit) auf Twitter mit, die Regierung habe Sofortmaßnahmen ergriffen, um das Umweltrisiko zu vermindern und das Problem einzudämmen, das durch den Untergang des Schiffs entstanden sei.
Inzwischen heißt es aus der Regierung, die Ausbreitung von Dieselkraftstoff sei "unter Kontrolle". Militär und Mitarbeiter des Galapagos-Nationalparks geben alles, um so viel Kraftstoff wie möglich aufzufangen.
Schiff sinkt vor Insel: Diesel tritt aus und bedroht die Natur
Der Galápagos-Nationalpark twitterte, es würden Schutzbarrieren errichtet und ölabsorbierende Mittel eingesetzt. Auf dem Schiff seien umgerechnet ungefähr 2500 Liter Dieselkraftstoff gelagert gewesen. Die Menge entspricht dem Inhalt von 17 Badewannen.
Das Schiff sank am Sonntag an einem kleinen Pier vor der Insel San Cristobal. Zuvor war ein Kran beim Verladen eines Containers zusammengebrochen und dieser auf das Schiff gestürzt, wie die Zeitung El Comercio berichtete. Die Besatzungsmitglieder konnten sich ins Meer retten. Ein Mensch wurde verletzt.
Galapagos-Minister Norman Wray sagte Reportern, der Generator sowie das Lastschiff sollten "so bald wie möglich" ersetzt werden. Die Lebensmittelversorgung auf den Inseln sei trotz des Unglücks nicht gefährdet, so Wray.
Das gleiche Schiff, das für den Transport von Treibstoff und Baumaterialien auf die Galapagos-Inseln verwendet wird, war im Februar 2018 aufgrund ungleich verlagerter Gewichte in einem Hafen am Guayas-Fluss gesunken.
Unesco-Weltnaturerbe: Das ist das Besondere an den Galapagos-Inseln
Die Galápagos-Inseln zählen wegen ihrer besonderen Flora und Fauna seit 1978 zum Unesco-Weltnaturerbe. Der Archipel mit seinen rund 130 Inseln gehört politisch zum etwa 1000 Kilometer entfernten Ecuador.
Zu den nur dort vorkommenden Arten zählen auch Meerechsen, Landleguane und Galápagosfinken. 1835 besuchte Charles Darwin die Inseln. Seine Theorie von der Entstehung der Arten erhielt dort viele Denkanstöße.
"Auf den Galápagos-Inseln gibt es eine einzigartige Artenvielfalt. Jede Art von Verschmutzung des Wassers durch Treibstoff stellt erst einmal ein Problem dar", sagte der Meeresschutzexperte der Umweltschutzorganisation WWF, Axel Krumsiek, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. "In der Nähe der Unglücksstelle befinden sich Brutplätze von Vögeln, dort leben Meerechsen und Meeresschildkröten. Sollte der Diesel von der Meeresströmung abgetrieben werden, könnte er das Gefieder von Vögeln verkleben und die Nahrungsgrundlage der Tiere gefährden." (dpa)
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