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US-Serien
22.05.2015

"Game of Thrones" oder "House of Cards" - ein Erfolg mit Folgen

"Game of Thrones" zählt zu den erfolgreichsten US-Serien.
Foto: Robin Utrecht (dpa)

US-Serien wie "Game of Thrones" oder "House of Cards" verzücken Fans weltweit. Woher kommt dieser Erfolg?

Einer der mit Spannung erwarteten Gäste bei den Filmfestspielen in Cannes kam am Wochenende nicht über den roten Teppich, hatte keinen Fummel von Dior an und ist nicht mal ein richtiger Star. Und doch richteten sich so einige Augen der aufgescheuchten Branche auf ihn: Ted Sarandos, laut Visitenkarte der kreative Chef des Online-Streamingdienstes Netflix. In Deutschland hieße so etwas Programmdirektor, und das ist vielleicht auch schon ein Teil des Problems. Denn Netflix ist gerade dabei, weltweit den Markt der Film- und FernsehUnterhaltung aufzumischen, was nicht nur die Kinofeingeister an der Croisette verschreckt. Und was auch mit einem Erfolgsformat zusammenhängt, das in den letzten Jahren nicht nur was die Budgets anbelangt so manche Filmproduktion weit hinter sich gelassen hat: die Serie.

Fünfte Staffel von "Game of Thrones"

An solch ein weltweites Brimborium wie zum Start der fünften Staffel von „Game of Thrones“ (produziert vom Kabelsender HBO) und mit Starauftrieb im Londoner Tower vor ein paar Wochen kann sich wohl selbst Hollywood kaum erinnern, und dass es auch ein bisschen anspruchsvoller und mit Charakter-Darsteller geht, bewies eben Netflix mit „House of Cards“, in der sich Kevin Spacey als durchtriebener Politiker ins Weiße Haus intrigiert – vielfach ausgezeichnet und mit Kritikerlob überschüttet, war das sozusagen der Ritterschlag für den Online-Dienst.

Es gibt mittlerweile jedenfalls Serien fast aus jedem Genre, und die Nachfrage ist so groß, dass irgendwie alles (und selbst einzelne Filme wie der großartige „Fargo“) zu Fortsetzungsgeschichten ausgewalzt werden. Nicht erst in Cannes reibt man sich deshalb verwundert die Augen und fragt zum wiederholten Male, woher dieser Erfolg mit Folgen kommt. Wollen die Zuschauer denn gar kein Ende mehr, wollen sie sich wirklich über mehrere Staffeln hinweg und zigstundenlang mit einer einzigen Geschichte aufhalten? Ja, das wollen sie anscheinend, und zwar gerne auch am Stück.

Begünstigt oder erst geschaffen wurde dieses relativ neue Rezeptionsverhalten durch den Vertriebsweg via DVD und vor allem dem im Netz: Pionier Netflix stellte ja – im Gegensatz zum klassischen Fernsehsender – sämtliche Folgen von „House of Cards“ auf einmal zum Abruf, das nervige Warten, das Abstimmen der Abendplanung auf irgendwelche von Programmdirektoren (da sind sie wieder!) festgelegten Sendetermine entfällt somit. Stattdessen: Rollladen runter, Telefon aus, Chips raus, Glotze an – und am Montag sehen wir uns wieder ...

Handlungen und Charaktere werden in aller Tiefe entwickelt

Der zweite Grund, der oft angeführt wird, wenn es um die Popularität von Serien geht, hat mit dem ersten direkt zu tun: Handlungen und Charaktere können alleine aufgrund des höheren Zeitbudgets in aller Breite beziehungsweise Tiefe entwickelt werden – was dann auch zu einem gewissen Grad an Komplexität führt, der wiederum nur demjenigen Zuschauer zuzumuten ist, der mehrere Folgen am Stück schaut. Bestes Beispiel dafür ist die auf den ersten Blick verwirrende Vielfalt an Akteuren und Handlungssträngen in „Game of Thrones“, angesichts derer manche Fans parallel zur Serie das entsprechende Wiki bemühen, um all die Figuren und Schauplätze überhaupt noch zuordnen zu können. Doch ständig zu verfolgen, wer jetzt gerade gegen wen intrigiert, kann auch – gerade, wenn die Handlung angesichts der unzähligen, teils irrlichternden Nebenstränge nur schleppend vorankommt – mal ermüden. Denn wie schon Goethe wusste: Getretener Quark wird breit, nicht stark.

Um dem entgegenzuwirken, wird nun auf extreme Schauwerte (Ausstattung und Aufwand so mancher US-Serie übersteigen pro Folge oftmals locker die Produktionskosten eines ganzen deutschen Kinofilms) oder Schockmomente gesetzt (in „Game of Thrones“ wird denn auch gehurt, gemeuchelt und gefoltert, was die FSK gerade noch so hergibt), vor allem aber: Es wird das herkömmliche moralische Flussbett des Erzählens bewusst verlassen.

Die meisten Figuren zeigen ambivalente Charaktere

Galt in populären Narrationen lange die normative Grundregel, dass das Gute am Ende obsiegt, was diese naturgemäß und bis hin zum Exitus von rauchenden Nebenrollen äußerst vorhersehbar machte, so scheint das nun in den genannten Serien vollkommen außer Kraft gesetzt: Die Guten werden gemordet, vergewaltigt, die Bösen lachen und die meisten Figuren sind ohnehin eher ambivalente Charaktere, die sich situativ so oder so entscheiden. „Dies ist ein fiktives Werk. Jede Ähnlichkeit zu realen Personen, Ereignissen oder Orten ist rein zufällig“, so heißt es zu Beginn der literarischen Vorlage zu „Game of Thrones“, was natürlich kokett ist, weil es eine solche Bemerkung bei einem Fantasy-Werk wohl kaum bräuchte und diese also das genaue Gegenteil anzeigen soll, nach dem Motto: Schaut her, so grausam sind die Menschen nicht nur in einem fernen, fiktiven Mittelalter – das sind wir, jetzt, heute. Nun sagt ja jedes Werk auch immer etwas über die Zeit, in der es entstanden ist, aber geschenkt: Es mag jedenfalls sein, dass an der Serie vor allem diese Art ungeschönte Unübersichtlichkeit fasziniert, in die sich mancher – freilich ohne Drachen – heutzutage ebenfalls geworfen fühlt. Und auch in „House of Cards“ ist ja noch ein Echo davon zu spüren, wenn Politiker, denen man alles zutraut, dabei gezeigt werden, was man ihnen alles zutraut. (Wohingegen die dänische Polit-Serie „Borgen“, obgleich sehenswert, weitaus weniger Fans hat aufgrund ihrer sozialdemokratischen Unaufgeregtheit, bei der die Eheprobleme der Ministerpräsidentin schon ein Höchstmaß an Verwerfung darstellen.)

Dennoch bleibt fraglich, wie weit das Prinzip der US-Serien noch ausgeweitet werden kann nach Mammutproduktionen wie „Game of Thrones“, wie weit sich Handlungen noch komplexer, Schockmomente noch schlimmer, Ausstattung noch opulenter gestalten lassen.

Ted Sarandos verkündete jedenfalls in Cannes, man wolle bei Netflix jetzt etwas ganz Neues ausprobieren: nämlich Filme produzieren.

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