Gerettet: Bali-Tourist hat Orang-Utan-Baby im Gepäck
Die Zollbeamten trauten ihren Augen nicht. Ein besonderes Mitbringsel hatte ein Tourist nach seinem Urlaub auf Bali im Gepäck: einen jungen Orang-Utan.
Auf der indonesischen Urlaubsinsel Bali haben Flughafenbeamte einen jungen Orang-Utan vor der illegalen Ausfuhr gerettet. Die Beamten stießen am späten Freitagabend bei der Untersuchung des Gepäcks eines russischen Touristen auf den etwa zwei Jahre alten Menschenaffen, der betäubt in einem Rattankorb lag, wie die Zeitung The Jakarta Post am Wochenende berichtete. Der Russe wurde wegen versuchten Schmuggels festgenommen. Er behauptete der Zeitung zufolge, das Tier für 3000 US-Dollar gekauft zu haben. Ein Freund habe ihm gesagt, es sei in Ordnung, den Affen als Haustier mit nach Russland zu nehmen.
Orang-Utans zählen zu den stark bedrohten Arten
Auch bei Orang-Utans sind zwei Jahre noch ein Kleinkind-Alter, in dem die Tiere eng bei der Mutter leben. Die Menschenaffen zählen zu den stark bedrohten Arten. In Freiheit leben sie nur noch auf der indonesischen Insel Sumatra und der teilweise zu Indonesien zählenden Insel Borneo.
Auswertungen aus dem Jahr 2018 zufolge ist die Zahl der Orang-Utans allein auf Borneo in den vergangenen 15 Jahren um 150.000 zurückgegangen. Laut Schätzungen leben auf der Insel heute nur noch 50.000 bis 100.000 der Tiere.
Der Chef der Quarantäne-Abteilung des Flughafens, Dewa Delanata, bezeichnete den Umgang des Russen mit dem Tier in der Zeitung als "unmenschlich". Der Orang-Utan sei mit Drogen betäubt worden, so dass er zwei bis drei Stunden bewusstlos in der Rattankiste lag. Der Tourist habe Spritzen und Betäubungsmittel bei sich gehabt, um sie dem Affen bei der Zwischenlandung in Südkorea zu verabreichen.
Der Mann soll noch weitere Tiere im Gepäck gehabt haben
Das Junge wurde in die Obhut der balinesischen Naturschutzbehörde gegeben. Im Gepäck des Russen fanden die Behörden laut Jakarta Post auch noch zwei Geckos und fünf andere Echsen. Alle Tiere seien noch am Leben gewesen. (dpa/AZ)
Die Diskussion ist geschlossen.
Kaum zu glauben, dass solche hirnlosen Geschöpfe frei herumlaufen dürfen!